Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 02 Jun 2016

Frankfurt a.M. (epd). Spendensammeln ist nach den Worten des Sozialwissenschaftlers Kai Fischer dann besonders erfolgreich, wenn verschiedene Motive und damit unterschiedliche Spendergruppen angesprochen werden. Grundsätzlich spendeten 90 Prozent aller Spender erst aufgrund einer Bitte, sagte der geschäftsführende Partner des Hamburger Unternehmens «Mission-Based Consulting» am Dienstag (31.5.) in Frankfurt am Main. «Wer nicht fragt, bekommt nichts.» Fischer sprach auf dem 14. Fundraising-Forum der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Diakonie Hessen und der evangelischen Fundraising-Akademie. An ihm nahmen 150 Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen teil.

Ein Kreis von Spendern gibt nach den Worten von Fischer Geld, wenn er Menschen in akuter Not sieht. Solidarität sei eine starke soziale und dazu religiös begründete Norm. Ein anderer Spenderkreis werde durch den Aufruf zur Umsetzung gemeinsamer Werte mobilisiert, wie etwa Greenpeace dies erfolgreich vormache. Eine weitere Zielgruppe spende, weil sie dadurch Teil eines sozialen Ereignisses werde. So sei die Spendenkampagne «Ice Bucket Challenge» 2014 erfolgreich geworden, weil sie durch die Sozialen Netzwerke in Windeseile verbreitet wurde, Prominente wie Bill Gates erfasste und einen Mitmach-Sog entwickelte.

Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen müssten entscheiden, welche möglichen Spender sie ansprechen wollten, und danach die Werbemethoden wählen, sagte Fischer. Die meisten der üblichen Methoden sprächen allerdings nur Ältere an. So verschickten 90 Prozent der Hilfsorganisationen Briefe. Diese würden aber nur von Menschen über 60 Jahren gelesen. Daran liege es, dass seit 2000 zwar die Summe der Spenden zugenommen, aber der Anteil der Spender an der Bevölkerung abgenommen habe. (02.06.2016)

Impressionen vom Fundraisingforum

In unsere Fotostrecke finden Sie Fotos vom Hauptvortrag mit dem Sozialwissenschaftler Kai Fischer (1. Reihe). Außerdem berichtete Pfarrer Stefan Bürger (Kreuzkirche Fulda) in einem Seminar zum Thema «Mit Spaß und langem Atem: Fundraising für eine Baumaßnahme» von den Umbaumaßnahmen in seiner Gemeinde (2. Reihe, 1. Foto). (Alle Fotos: medio.tv/Schlitt)

Linktipp:

Informationen zum Fundraising-Forum finden Sie unter:

fundraising-forum-frankfurt.de

Ansprechpartner:

Den Beauftragten für Fundraising und Sponsoring der Landeskirche finden Sie hier: