Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 12 Jan 2009

Stuttgart (medio). Die Diakonie Katastrophenhilfe warnt vor einem Zusammenbruch der medizinischen Versorgung im Gaza-Streifen. Das evangelische Hilfswerk appelliert an beide Konfliktparteien, der Forderung des UN-Sicherheitsrates nach sofortiger Waffenruhe nachzukommen. Angesichts der immer dramatischer werdenden Lage für die Bevölkerung sei ein sofortiger und sicherer Zugang für humanitäre Hilfe unabdingbar. Die Versorgungslage werde immer kritischer, berichten Mitarbeiter von Partnerorganisationen des Hilfswerks.

«Die Menschen sind auf schnelle Hilfe angewiesen», sagte der Leiter der Abteilung der Diakonie Katastrophenhilfe, Volker Gerdesmeier, im Blick auf die besorgniserregenden Berichte von Partnerorganisationen im Gaza-Streifen. So würden die Vorräte des von der anglikanischen Kirche getragenen Al Ahli-Hospitals in Gaza-Stadt nur noch für wenige Tage ausreichen. Im Rahmen des weltweiten kirchlichen Hilfsnetzwerks ACT (Kirchen helfen gemeinsam) unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe die Klinik, so Gerdesmeier weiter. Medikamente und medizinische Güter stünden an der Grenze zum Gaza-Streifen zum Transport bereit.

Kliniken müssen Arbeit wegen Kämpfen einstellen - Vorräte werden knapp

Wegen der Kämpfe hätten am 8. Januar drei der von ACT unterstützten Kliniken ihre Arbeit vorerst einstellen müssen. Die Gefahr für Patienten und Mitarbeiter sei zu groß geworden, so die Diakonie Katastrophenhilfe. Die Kliniken wollen jedoch die Versorgung der Opfer so schnell wie möglich wieder aufnehmen. Kurz zuvor waren drei mobile Kliniken von ACT-Partnern trotz klarer Kennzeichnung bei einem israelischen Luftangriff zerstört worden.

Auch die Direktorin des Al Ahli-Hospitals, Suhaila Tarazi, hat auf die Gefahren für die Mitarbeiter und deren Familien hingewiesen. Erst vor wenigen Tagen sei ein Kind einer Krankenschwester bei einem Bombenangriff getötet worden, berichtete sie. Täglich kämen neue Verletzte in die Klinik und seit Beginn des Konflikts leisten sie und ihre Mitarbeiter mindestens 16 Stunden am Tag medizinische Hilfe, so Tarazi weiter. Wegen der  zusammengebrochenen Stromversorgung hängt die medizinische Versorgung von Generatoren ab, für die jedoch der Treibstoff äußerst knapp ist.

Landeskirche stellt 10.000 Euro für die Menschen im Gaza-Streifen zur Verfügung

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck stellt für die Menschen im Gaza-Streifen 10.000 Euro zur Verfügung. Der Betrag stamme aus den Erntedankkollekten des vergangenen Jahres, teilte die Pressestelle der Landeskirche in Kassel mit. Zugleich ruft die Landeskirche zu Spenden auf, mit denen die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe im Gaza-Streifen unterstützt werden kann. (13.01.2009)

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