In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten Einrichtungen und Eigentum jüdischer Bürger. Unser Foto zeigt die zerstörte Synagoge in Eschwege. (Foto: Stadtarchiv Eschwege, Foto: Fotoateliers Tellgmann)

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten Einrichtungen und Eigentum jüdischer Bürger. Unser Foto zeigt die zerstörte Synagoge in Eschwege. (Foto: Stadtarchiv Eschwege, Foto: Fotoateliers Tellgmann)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Nov 2022

Kassel. Im November 1938 kam es im damaligen Deutschen Reich und im besetzten Österreich zu Überfällen auf Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen. Mehrere tausend Juden wurden während der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November verhaftet, Hunderte kamen ums Leben. Viele jüdische Geschäfte in Deutschland wurden von den Nationalsozialisten zerstört, jüdische Friedhöfe geschändet. Viele Synagogen brannten aus oder wurden verwüstet.

Zum 84. Jahrestag dieser Ereignisse erinnern viele christliche Kirchengemeinden und jüdische Gemeinden mit Gottesdiensten und Gebeten an die dunkelste Zeit deutscher Geschichte zu erinnern. (07.11.2022, red)

«Die Erinnerung an die Reichspogromnacht schärft unseren Blick für antisemitische Gedanken, Worte und Taten heute mitten unter uns. Sie fordert unser mutiges Eintreten gegen Vorurteile und Hass gegen Jüdinnen und Juden bei uns und anderswo.»

(Dr. Beate Hofmann, Bischöfin)

(Foto: medio.tv/Schauderna, Montage: Stübing)

(Foto: medio.tv/Schauderna, Montage: Stübing)

Hintergrund: «Reichspogromnacht»

Vorwand für die schrecklichen Taten in der «Reichspogromnacht» war ein Attentat auf einen deutschen Botschaftsmitarbeiter in Paris am 7. November durch den 17-jährigen Juden Herschel Grynszpan - doch waren die Pogrome schon von langer Hand in der Nazi-Hierarchie geplant. In einer Rede am 9. November 1938 hatte Reichspropagandaminister Joseph Goebbels das Signal gegeben, gegen die Juden vorzugehen. In Kassel und anderen Orten in den Regionen Nordhessen und Magdeburg-Anhalt (heute Sachsen-Anhalt) hatte die Gewalt sogar schon am 7. November begonnen. (05.11.2021)

Linktipp:

Die Jüdische Gemeinde Hanau betreibt das Online-Angebot «Judentum digital», in dem für Interessierte eine digitale Gemeinde- und Synagogenführung bereitsteht, bei der die jüdische Religion sowie alltägliche Traditionen und Bräuche vor Ort beschrieben werden. Außerdem werden weitere religiöse, aktuelle und gesellschaftspolitische Aspekte des Judentums erklärt:

judentum-digital.de

Linktipp:

Weitere Informationen und Hintergründe zu den Ereignissen im November 1938 finden Sie in unserem ekkw.de-Themenschwerpunkt:

weiter...