Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Mai 2015

Frankfurt/Darmstadt/Kassel (medio). Das gemeinsame Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ist am Mittwoch (27. Mai) offiziell eröffnet worden. Das Haus mit Sitz in Frankfurt und einer Außenstelle in Kassel soll vor allem Gemeinden und Einrichtungen beider Kirchen in ihrem ökumenischen Engagement beraten, begleiten und fördern sowie die Kirchenleitungen unterstützen, teilten die Pressestellen beider Landeskirchen mit. In drei Fachbereichen sind Referentinnen und Referenten für die Partnerschaftsarbeit, interkonfessionelle Zusammenarbeit, interreligiösen Dialog, Islamfragen und Weltanschauungsfragen sowie für Friedensethik, entwicklungsbezogene Bildungsarbeit und interkulturelles Lernen, zuständig. Das Zentrum mit 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leitet Oberkirchenrat Detlev Knoche von der EKHN. Er stimmt sich in allen Grundsatzfragen und zur Steuerung des Zentrums Oekumene mit Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter von der EKKW ab, heißt es weiter. Die Kooperation hatte bereits am 1. Januar 2015 begonnen.

Hein: Ökumene ist zentrale Dimension der Kirche

Der Bischof der EKKW, Martin Hein (Kassel), bezeichnete die Ökumene als eine «zentrale Dimension von Kirche». Die Botschaft des Evangeliums von Jesus Christus habe von Anfang an «grenzüberschreitende Bedeutung und Wirkung». Eine wichtige Aufgabe des Zentrums Oekumene sei es, «diesen weiten Horizont des christlichen Glaubens immer ins Bewusstsein zu rufen». Die evangelischen Kirchen seien Teil «einer weltweiten Lerngemeinschaft». Deshalb hätten die vielfältigen internationalen Partnerschaften der beiden Kirchen «eine hohe Bedeutung». Die Begleitung und Qualifizierung der vielen Partnerschaften sei eine wichtige Aufgabe des Zentrums Oekumene, so Hein.

Jung: Wege des Friedens suchen

Nach Ansicht des Kirchenpräsidenten der EKHN, Volker Jung (Darmstadt), ist es «eine der großen Fragen unserer Zeit», wie die Religionen miteinander umgehen. «Während Generationen vor uns meinten, den Glauben nur in religiöser und konfessioneller Abgrenzung leben und erhalten zu können, sehen wir deutlich, wie viel Leiden das über Menschen gebracht hat und immer noch bringt», beklagte Jung bei der Eröffnung des Zentrums am Mittwoch. Eine der Aufgaben sei es heute, «wie wir ein gutes Miteinander ermöglichen können» und danach zu fragen, «ob wir das Verhältnis der Religionen in unseren Köpfen gut und richtig bestimmt haben». Eine weitere Herausforderung sei es darüber hinaus, «Wege des Friedens zu suchen». Aus christlicher Überzeugung heraus müsse dies ein Frieden sein, «der nicht durch äußere Macht gesichert wird, sondern aus den Herzen der Menschen», so Jung.

Oelschläger: Flaggschiff der Kooperation

Der Präses der Synode der EKHN, Ulrich Oelschläger (Worms), erinnerte die Mitarbeitenden des Zentrums an ihre hohe Verantwortung. Im Rahmen des Kooperationsprozess zwischen EKHN und EKKW sei die Einrichtung «Prototyp und Flaggschiff» zugleich, an dem die gemeinsame Zusammenarbeit der beiden Kirchen sichtbar werde. Oelschläger fügte schmunzelnd hinzu: «Ob wir im Jahr 2067 die hessische Teilung auch kirchlich endgültig überwunden haben werden wird sich auch daran entscheiden, wie das neue gemeinsame Zentrum Oekumene in den nächsten Jahren wirken wird.» (27.05.2015)

Internetradio:

Bischof Hein über das neue Zentrum Oekumene. Ein Beitrag von medio-Reporter Siegfried Krückeberg.

Linktipp:

Weitere Informationen zum Zentrum Oekumene finden Sie unter

zentrum-oekumene.de