Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Sep 2010

Kassel (epd). Der «Gesegneten Mahlzeit» des Diakonischen Werks in Kassel geht das Geld aus. Die rund 23.000 Essen, die pro Jahr gegen einen geringen Obolus an Bedürftige ausgegeben werden, mussten 2009 zu einem erheblichen Teil aus Rücklagen finanziert werden, sagte Gerd Bechtel, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes vor Journalisten. Grund sei ein deutlicher Rückgang der Spenden aus dem Förderverein, von Kirchengemeinden und auch von Einzelspendern.

Der Förderverein, der bisher pro Jahr rund 20.000 Euro zu den Gesamtkosten von derzeit 90.000 Euro beitragen konnte, habe 2009 nur 15.000 Euro an Spenden einwerben können, erklärte dessen Vorsitzender Michael Heinrich. Insbesondere Unternehmen hätten auf ihr begrenztes Budget verwiesen oder wollten lieber andere Initiativen unterstützen, sagte er. Hinzu sei noch der Ausfall der Diakoniesammlung der Kirchenkreise für die «Gesegnete Mahlzeit» gekommen, ergänzte Bechtel. Schließlich seien auch die Spenden, die das Diakonische Werk von Einzelnen bekomme, rückläufig gewesen.

Dem Spendenrückgang stehe ein steigender Bedarf gegenüber, so Bechtel weiter. So sei die Zahl der an den vier Ausgabestellen der «Gesegneten Mahlzeit» verteilten Essen von 18.500 im Jahr 2006 auf 23.000 im Jahr 2009 gestiegen. «Eine erneute Finanzierungslücke können wir vielleicht noch einmal durch die Rücklagen decken, dann wird es schwierig», sagte Bechtel.

Die vor 15 Jahren gegründete «Gesegnete Mahlzeit» gibt derzeit in vier Ausgabestellen in Kasseler Kirchengemeinden und beim Haus der Diakonie von Montag bis Freitag gegen einen Beitrag von 1,50 Euro ein warmes Essen an Bedürftige aus. Nichtbedürftige zahlen 3,50 Euro. Die Ausgabe erfolgt durch Ehrenamtliche und Ein-Euro-Jobber. Der Förderverein der Initiative hat derzeit 80 Mitglieder; rund 600 Einzelspender sind dort registriert. (07.06.2010)