Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 25 Feb 2013

Kassel (epd). Schon vor dem bundesweiten Start der Woche der Brüderlichkeit am 3. März in Kassel gab es ein großes Interesse an der Eröffnungsveranstaltung sowie am umfangreichen Begleitprogramm. Die Nachfrage nach den Veranstaltungen sei überwältigend, sagte Rudolf W. Sirsch, Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DRK) im Vorfeld der Eröffnungsfeierlichkeiten in Kassel.

Auf der Eröffnungsveranstaltung werde unter anderem auch die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen, ergänzte Eva Schulz-Jander, katholische Präsidentin des DRK. Diese gehe an das Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt am Main sowie an die Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler. Das Institut als Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust zeichne sich dadurch aus, dass es kein reines Forschungsinstitut sei, sagte Schulz-Jander. Es habe zahlreiche Debatten in Deutschland angestoßen, Ausstellungen veranstaltet und arbeite eng mit Schulen zusammen.

Mirjam Pressler werde für ihr herausragendes literarisches und übersetzerisches Werk gewürdigt, sagte Schulz-Jander. Sie habe bisher über 300 Titel aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt und so maßgeblich zur Verständigung zwischen Juden und Christen beigetragen. Hinzu kämen rund 30 Bücher, in denen sich Pressler mit dem Holocaust beschäftige. Hauptwerk sei eine von ihr kritisch überarbeitete Ausgabe des Tagebuchs der Anne Frank.

Für das Rahmenprogramm mit Vorträgen, Konzerten, Lesungen, Führungen und Gottesdiensten wies Eveline Valtink, die evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Kassel, auf die Vortragsreihe «Erinnerungskulturen im Wandel» hin. Zu dieser würden verschiedene bekannte Referenten erwartet. In Zusammenarbeit mit dem Kasseler Stadtmuseum werde ferner eine Ausstellung über den in Kassel geborenen und aufgewachsenen jüdischen Religionsphilosophen Franz Rosenzweig zu sehen sein.

Die jüdische Gemeinde in Kassel zähle derzeit rund 1.000 Mitglieder, sagte Vorstandsmitglied Ilona Katz. Damit sei sie die zweitgrößte Gemeinde in Hessen. Für die Zukunft würde sie sich einen Dialog zwischen christlichen, jüdischen und moslemischen Jugendlichen wünschen, wie es ihn kurzzeitig schon einmal in Kassel gegeben habe.

Die Woche der Brüderlichkeit wird seit 1952 in Deutschland von den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März eines jeden Jahres veranstaltet. Sie steht dieses Jahr unter dem Motto «Sachor (Gedenke): Der Zukunft ein Gedächtnis». (25.02.2013)

Download:

Das Rahmenprogramm in Kassel zur Woche der Brüderlichkeit können Sie herunterladen:

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Linktipp:

Weitere Informationen zur Woche der Brüderlichkeit und zur diesjährigen Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille unter:

deutscher-koordinierungsrat.de/(...)