Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 02 Jul 2010

Malsfeld (epd). Nach rund sieben Jahren Planung ist am Dienstag im nordhessischen Malsfeld der Grundstein für eine neue Werkstatt für Menschen mit Behinderungen gelegt worden. Dort sollten 135 Menschen Arbeit finden, sagte Harald Thiel, kaufmännischer Vorsitzender des Trägers, der Baunataler Diakonie Kassel. Die Kosten bezifferte Thiel auf 5,15 Millionen Euro. Diese würden vom Landeswohlfahrtsverband, dem Land Hessen, der evangelischen Kirche, der Baunataler Diakonie sowie von der Arbeitsverwaltung getragen, ergänzte der Landrat des Schwalm-Eder-Kreises, Frank-Martin Neupärtl (SPD).

Die Erste Beigeordnete des Landeswohlfahrtsverbandes, Evelin Schönhut-Keil (Grüne), wies darauf hin, dass trotz des allgemeinen Bevölkerungsrückgangs die Zahl der Menschen mit Behinderungen in Hessen zunehme. Als Gründe dafür nannte sie eine veränderte Gesellschaftsstruktur, gestiegene berufliche Belastungen sowie eine zurückgehende Bereitschaft, Behinderte in die Familien aufzunehmen. In der neuen Werkstatt werde es auch eine Tagesförderstätte geben.

Die in Malsfeld entstehenden 135 Arbeitsplätze würden von Menschen besetzt, die bereits in den Werkstätten in Baunatal und Wabern gearbeitet hätten, ergänzte Thiel. Die dortigen Werkstätten seien überbelegt, außerdem hätten insbesondere Behinderte aus dem Schwalm-Eder-Kreis einen weiten Anfahrtsweg dorthin. Der Standort Malsfeld liege nur wenige Kilometer von einem wichtigen Kunden entfernt, der B. Braun Melsungen AG.

Rudolf Schulze, Dekan des Kirchenkreises Melsungen, wies darauf hin, dass es ein Selbstanspruch der Kirche sei, für diejenigen einzutreten, die Hilfe bräuchten. «Der Geist Jesu ist der Wurzelgrund aller Diakonie», sagte er. In Jesus Christus sei die Liebe Gottes zu allen Menschen anschaulich geworden. (02.07.2010)