Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Sep 2015

Hanau (medio). Am 20. September lud der Evangelische Kirchenkreis Hanau zum dritten Mal zur «Tafel der Toleranz» in die Hanauer Altstadt. In der Zeit von 14 bis 16 Uhr ließen sich Menschen unterschiedlichster Herkunft an der Tafel zwischen Goldschmiedehaus und Schlossplatz gemeinsam nieder und teilten mitgebrachte Speisen und Getränke. Auch 2015 seien wieder viele Menschen der Einladung der evangelischen Kirche gefolgt und machten aus einem Nachmittag in der Stadt ein echtes Fest der Begegnung, freute sich Pfarrer Jens Heller, Medienbeauftragter des Sprengels Hanau. Im vergangenen Jahr sei die Tafel 99 Meter lang gewesen. In diesem Jahr habe man aber die 100-Meter-Marke knacken können und Dekanin Claudia Brinkmann-Weiss und Oberbürgermeister Claus Kaminsky maßen 126,5 Meter, so Heller.

Oberbürgermeister Kaminsky zeigte sich erfreute über die wachsende Beteiligung und betonte, dass die Tafel ein lautes und starkes Zeichen für Menschlichkeit und Toleranz sei, dass man anderen Parolen mit Freude entgegensetzen könne. Dekanin Brinkmann-Weiß hob ebenfalls die so stark gewachsene Resonanz hervor. «Das Wetter war ja fraglich und in Hanau gibt es heute auch viele andere Termine. Trotzdem sind so viele Menschen gekommen, um miteinander zu essen, zu sprechen und zu lachen. Ein ermutigendes Signal für Toleranz, das gerade jetzt aktuell und wichtig ist», so Brinkmann-Weiß. 

Zu der Veranstaltung seien nicht nur Menschen aus den Kirchengemeinden rund um Hanau gekommen - vielmehr sei die Tafel so vielfältig wie das Leben gewesen, berichtete Pfarrer Heller. Die Flüchtlingshilfe Main-Kinzig nahm mit einer Gruppe von Flüchtlingen und Asylbewerbern teil,  Moslems saßen mit Christen am Tisch und überall tauschte man sich angeregt aus. Zufällig vorbeigehende Passanten kamen ins Gespräch mit Menschen, die gezielt zur Tafel gekommen waren.

Stichwort: Tafel der Toleranz

Die Idee zur «Tafel der Toleranz» entstand im Jahr 2013 in der Vorbereitung eines ganzen Themenjahres mit dem Motto «Ich sehe Dich – Toleranz leben». Die Tafel sollte ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben sein. Die Aktion wurde so positiv aufgenommen, dass sie nun bereits zum dritten Mal stattgefunden hat und auch mindestens bis 2017 fortgesetzt werden soll. (22.09.2015)

Internetradio:

medio-Reporter Siegfried Krückeberg hat mit den Organisatoren der «Tafel der Toleranz» Dekanin Claudia Brinkmann-Weiß und Pfarrer Jens Heller gesprochen: