Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Mai 2011

Dresden (medio). Er war der Blickfang in Halle 4 auf dem Messegelände und einer der Höhepunkte auf dem Markt der Möglichkeiten in Dresden: Der Stand der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck mit dem Motto «Herztöne für Gerechtigkeit» begeisterte die Besucherinnen und Besucher durch ein abwechslungsreiches Programm und viele Mitmach-Aktionen. So konnten Interessierte in einem «Schwerpunktbarometer» ihre Meinung hinterlassen, in welchen Lebensbereichen Gerechtigkeit notwendig sei. Die Palette reichte von Bildung, Generationengerechtigkeit über die Geschlechterfrage bis hin zum Thema internationale Gerechtigkeit. Zur Stärkung wurde den Besuchern Brot, Wasser und Obst angeboten.

Insgesamt waren rund 60 Ehren- und Hauptamtliche aus Kurhessen-Waldeck am Stand aktiv. Im Internet hatte man zudem erstmals ein Blog eingerichtet, über das die Ereignisse am runden Tisch mit verfolgt werden konnten. Besonders eng wurde es am Stand, wenn prominente Politiker und Bischöfe zum Gespräch an den runden Tisch traten. In einer Gesprächsrunde am Donnerstagvormittag diskutierten Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière und Bischof Martin Hein den Afghanistaneinsatz. Befragt von den medio Redaktionsleitern Siegfried Krückeberg und Christian Fischer zeigten sich de Maizière und Hein betroffen von den jüngsten Anschlägen in Afghanistan. De Maizière betonte, dass er die Familien der getöteten Soldaten treffen werde und bekannte zugleich: «Ich weiß nicht, was ich ihnen sagen soll.»

«Wozu ist der Einsatz in Afghanistan gut?» fragten die Moderatoren und der Minister antwortete mit einer Gegenfrage: «Ist es richtig, nur etwas zu tun, was nicht gefährlich ist?» - De Maizière plädierte dafür, die ursprünglichen Gründe, die zum Einsatz in Afghanistan geführt haben, nicht zu vergessen. Dort sei gegen Menschenrechte verstoßen und der Terrorismus in die Welt exportiert worden, so der Minister. Er stellte einen Rückzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan bis zum Jahr 2014 in Aussicht. Bischof Martin Hein forderte im Interview: «Es muss einen planmäßigen Abzug geben. Mit unseren Mitteln können wir in Afghanistan keine befriedigende Situation herstellen.» Hein zeigte zugleich tiefen Respekt vor der schwierigen Aufgabe, die der Verteidigungsminister zu lösen habe und wünschte de Maizière «zunächst und vor allem Gottes Segen».

 

Abschlussgottesdienst vor Rekordkulisse

Mit einem Gottesdienst an der Elbe ging dann nach fünf Tagen am Sonntag (5.6.) der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden zu Ende. Rund 120.000 Gläubige feierten an beiden Ufern den Abschluss des fünftägigen Protestantentreffens – wahrscheinlich der größte Gottesdienst, den Dresden in seiner Geschichte bisher erlebte. Bei dem Christentreffen, das unter dem Motto «... da wird auch dein Herz sein» stand, wurden laut Veranstalterangaben rund 118.000 Dauerteilnehmer und mehrere zehntausend Tagesgäste gezählt. Auf dem Programm standen mehr als 2.000 Veranstaltungen. Schwerpunkte waren unter anderem der Militäreinsatz in Afghanistan sowie Umweltthemen. (06.06.2011)

Impressionen vom Kirchentag

Weitere Impressionen

Linktipp:

Sehen Sie hier einen Kurzbericht über den Stand der Landeskirche von Pfarrer Karl-Günther Balzer, Medienbeauftragter im Sprengel Waldeck-Marburg:

www.youtube.com/(...)

Linktipp:

Informationen zum 33. Deutschen Evangelischer Kirchentag in Dresden finden Sie unter:

www.kirchentag.de