Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 16 Apr 2010

Kassel (medio). In Hessen bietet erstmals die Sozialtherapeutische Anstalt Kassel einen Glaubenskurs in einer Haftanstalt an. Seit Februar können die «schweren Jungs» an einem Glaubensgrundkurs teilnehmen, der sich an dem weltweit anerkannten Konzept «Alpha» orientiert. In dem Kurs können sich die Inhaftierten in zehn Treffen innerhalb von zehn Wochen mit der christlichen Lehre auseinandersetzen und einen Zugang zum Glauben finden. Angesprochen sind dabei sowohl Menschen, die Interesse an Religion und Glauben haben, aber auch Menschen, die eher eine kritische Haltung gegenüber der Kirche haben.

«Es ist so etwas wie das kleine Einmaleins des Glauben», erklärt Pfarrer Armin Beck, der im Referat Gemeindeentwicklung und Missionarische Dienste des Landeskirchenamt in Kassel für Glaubenskurse zuständig ist. In Haftanstalten Süddeutschlands sei der Glaubenskurs gerne von den Gefangenen angenommen wolle man auch in Kassel mit der Hilfe von Ehrenamtlichen ein Versuch starten, so Beck weiter. «Diese Menschen sind ganz anders, einfach offener und bereit, über wesentliche Aspekte des Lebens nachzudenken», berichtet Anne Besteck, die als Ehrenamtliche schon mehrere Gespräche mit Inhaftierten geführt hat.

Das Konzept «Alpha» wurde 1991 in London entwickelt und wird nach Angaben des Alpha Deutschland e.V. mittlerweile in 160 Ländern genutzt. Das Angebot ist für jedermann und konfessionsübergreifend. (14.04.2010)