Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Nov 2014

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) haben am Sonntag erstmals gemeinsam die 56. Aktion Brot für die Welt in der Christuskirche in Kassel-Wilhelmshöhe eröffnet. In seiner Predigt im Familiengottesdienst zum Thema der Aktion «Satt ist nicht genug» sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein: «Satt ist nicht genug. Aber satt ist schon viel», heißt es in einer Mitteilung der Pressestelle der Landeskirche.

Bischof Hein erinnerte daran, dass noch immer Millionen Menschen auf der Erde hungern, heißt es weiter. Gleichzeitig erlebe man, wie in Deutschland achtlos mit Lebensmitteln umgegangen werde. So sei auf der Welt genug für alle da, um satt zu werden: «Aber wir wollen das nicht! Denn das würde voraussetzen, dass wir bei uns anfangen und uns für Gerechtigkeit einsetzen – und für einen gerechten Frieden.», so Hein. Hunger sei nicht zu allererst das Ergebnis von Dürrekatastrophen, sondern von Kriegen. «Wo Kriege herrschen, da herrscht Hunger! Da herrscht die Ungerechtigkeit! Da herrscht der Tod!», sagte der Bischof.

Mit Blick auf den Predigttext (Johannes 10,10) betonte Hein, dass Jesus den Menschen das Leben in seiner ganzen Fülle schenke wolle. Dies meine nicht nur Frieden und Versöhnung mit Gott, sondern auch die konkreten Lebensumstände. So gelte für Christen: «Wer sein Denken und Tun vom Geist Jesu bestimmen lässt, kann also gar nicht anders, als dafür einzutreten, dass seine Verheißung bei allen Menschen Wirklichkeit wird: Leben in aller Fülle – nicht nur bei uns», so Hein.

Hein: «Satt ist schon viel – aber das Leben in seiner ganzen Fülle umfasst mehr»

Dass das Leben in seiner ganzen Fülle mehr als «satt sein» beinhalte, verdeutlichte Hein an drei aktuellen Schlaglichtern: dem Wunsch nach Frieden angesichts der Brutalität der Kriege im Vorderen Orient und in Afrika, der mangelnden Gesundheitsversorgung angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika und der wachsenden Schere zwischen arm und reich in Deutschland. Hein schloss seine Predigt mit der Hoffnung, Jesu Worte könnten Wirklichkeit werden. Für alle sei genug da – genug zum Leben in seiner ganzen Fülle: «Wir müssen es nur wollen und in seinem Geist handeln.» Deshalb gebe es seit mehr als einem halben Jahrhundert in der evangelischen Kirche die Aktion «Brot für die Welt». Sie gebe die Möglichkeit, solidarisch zu werden mit denen, die weniger zum Leben haben. Wer damit Ernst mache, erfahre: «Wer teilt, wird nicht ärmer. Es ist genug da – auch für uns selbst!»

Hintergrund: «5.000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt»

Besonderer Höhepunkt im Gottesdienst am Sonntag war der Abschluss der Aktion der beiden Landeskirchen: «5.000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt». Dieter Lomb aus der Fachgruppe Handwerk des Referats Wirtschaft, Arbeit, Soziales der Landeskirche und Konfirmanden der Christuskirche haben über Ihre Erfahrungen berichtet. Zwischen Erntedank und dem 1. Advent haben Konfirmanden zusammen mit örtlichen Bäckereien Brot gebacken, das dann anschließend zugunsten von Kinder- und Jugendprojekten von Brot für die Welt verkauft wurde. Die von EKKW und EKHN vor zwei Jahren initiierte Aktion erbrachte damals in beiden Landeskirchen rund 72.000 Euro und wird mittlerweile EKD-weit durchgeführt. (01.12.2014)

Download:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein im Wortlaut:

PDF-Dokument

Linktipp:

Mehr Informationen über Brot für die Welt finden Sie im Internet unter:

brot-fuer-die-welt.de

Linktipp:

Mehr Informationen zur Aktion 5.000 Brote erhalten Sie unter:

5000-brote.de