Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Okt 2011

Kassel (epd). Nach 18 Jahren Tätigkeit löst sich der Verein «Brücke nach Bosnien» auf. Eine Weiterführung der Arbeit sei angesichts von zurückgehenden Spenden, immer weniger Ehrenamtlichen sowie der veränderten politischen und sozialen Lage nicht mehr sinnvoll, sagte der Vorsitzende des Vereins, Lothar Kilian, in Kassel. Zuletzt habe man noch Beihilfen an fünf behinderte Kinder und Jugendliche sowie für ein Waisenhaus geleistet.

Der 1993 gegründete Verein setzte zeitweise Millionenbeträge um, darunter bedeutende Zuschüsse des Bundes. Neben humanitären Hilfslieferungen initiierte der Verein auch zahlreiche Projekte wie etwa den Wiederaufbau von Schulen und Schulspeisungen. 1999 sei die Förderung eingestellt worden, sagte Kilian. «Eigentlich hätten wir da oder auch schon 1996 nach dem Ende des Krieges aufhören können.» Unter dem Dach der Hilfsaktion «Hoffnung für Osteuropa» habe man aber weitergemacht und ein Therapieprojekt für behinderte Kinder ins Leben gerufen.

Ein Problem sei jedoch gewesen, dass man keinen evangelischen Partner vor Ort gehabt habe. «Das hat es uns erschwert, dort Wurzeln zu schlagen», sagte Kilian. Auch der Versuch, für das Projekt in Bosnien eine Anschlussfinanzierung zu finden, sei gescheitert. Die geleistete Hilfe des Vereins, der zeitweise rund 80 Mitglieder hatte, sei dennoch wertvoll gewesen, betonte Kilian. So habe man unter anderem dazu beigetragen, eine Holzbrikettproduktion im Land aufzubauen. (27.10.2011)