Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 10 Sep 2009

Hofgeismar (epd). Die Restaurierung des früheren kurfürstlichen Badezimmers im Schlösschen Schönburg in der Evangelischen Akademie Hofgeismar soll noch in diesem Jahr beginnen. Wie Direktorin Eveline Valtink in Hofgeismar mitteilte, sind inzwischen rund 120.000 der dafür benötigten 150.000 Euro zusammengekommen.

Die mit 75.000 Euro höchste Einzelsumme aus Sondermitteln des Bundes überbrachte Staatssekretär Alfred Hartenbach (SPD). Hartenbach sprach angesichts des erst vor wenigen Jahren wiederentdeckten Bades, das zuvor unter dicken Fußbodenplatten versteckt lag, von einem nordhessischen Kleinod. «Hier haben wir etwas aus unserer Geschichte für die Nachwelt gerettet», sagte er.

Verena Jakobi vom Hessischen Landesamt für Denkmalschutz hob hervor, dass es sich bei dem Hofgeismarer Bad um eines der ältesten Marmorbäder in Hessen handele. «Das ist ein sehr seltener Raum», sagte sie. Der Denkmalschutz beteilige sich mit 37.500 Euro an der Restaurierung. Die fehlende Summe versuche man derzeit durch Spenden einzuwerben, etwa durch den Verkauf eines speziellen «Spendenweins», erklärte Valtink.

Das Badezimmer hatte Kurfürst Wilhelm II. im Jahre 1824 in dem damals als Lustschloss benutzten Gebäude errichten lassen. Der ursprüngliche Boden des Raumes besteht aus Marmor, die Holzwände ließ Wilhelm mit an Holzspalieren hochrankenden Trauben bemalen. Nicht mehr vorhanden ist die Decke, die einen Himmel mit Schmetterlingen darstellte. Da es hiervon jedoch noch ein Foto gebe, solle das Gemälde auf einer Stoffwand rekonstruiert werden und dann an der Decke befestigt werden, erklärte Jakobi.

Zum Tag des offenen Denkmals am 13. September kann das Bad in der Zeit von 15 bis 17 Uhr besichtigt werden. (10.09.2009)