Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Feb 2017

Darmstadt/Kassel/Wiesbaden (medio). Die evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck haben die diesjährige Spendenaktion «Hoffnung für Osteuropa» am 5. März in der Wiesbadener Lutherkirche (Satoriusstraße) gemeinsam mit einem Festgottesdienst eröffnet. Die Initiative steht in diesem Jahr unter dem Motto «Zeichen der Solidarität in Europa». Sie soll vor allem das Bewusstsein für die Situation der östlichen Nachbarländer schärfen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. 

Fast drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist dieser Teil Europas immer noch auf Solidarität und Unterstützung angewiesen. Osteuropa geriet zuletzt unter anderem durch die Krise in der Ukraine zunehmend in den Brennpunkt politischer Entwicklungen. Im Anschluss an den Gottesdienst in Wiesbaden war auch eine Ausstellung mit konkreten Hilfsprojekten unter anderem aus Rumänien zu sehen. Seit 2015 wird die Aktion abwechselnd auf dem Gebiet der der hessen-nassauischen und der kurhessischen Kirche eröffnet.

Schutzräume der Liebe schaffen

Im Gottesdienst bezeichnete der Propst für Süd-Nassau, Oliver Albrecht, es gegenwärtig als «vielleicht wichtigste Aufgabe der Kirche», in einer aus den Fugen geratenen Welt  «für Schutzräume der Liebe und der Gerechtigkeit» zu sorgen. Dies sei im rumänischen Hermannstadt ebenso wichtig wie in Wittenberg und Rom oder in Aleppo und Washington. Das biblische Paradies fungiere dabei als richtungsweisendes Vorbild. So sei der Garten Eden keine Utopie, sondern die Aussage, wie Gott sich menschliches Leben vorstellt. Dazu gehört nach Albrecht eine Existenz «ohne Angst und Scham, ohne Unterdrückung, ohne Existenz – und Verteilungskämpfe».


Menschen in akuter Not unterstützen

Neben Albrecht nahmen die kurhessische Dezernentin für Ökumene, Ruth Gütter und Ortrun Rhein, Direktorin des Alten- und Pflegeheimes Carl Wolff im Hermannstadt/Siebenbürgen und Pionierin der Kinder-Hospizarbeit in Rumänien an der Eröffnung teil. Gütter erklärte, dass «wir mit der gemeinsamen Eröffnung der Aktion ‚Hoffnung für Osteuropa‘ das Bewusstsein für die Situation in den osteuropäischen Ländern schärfen können». Dort werde die Schere zwischen Arm und Reich immer größer und stünden für viele Menschen in akuten Notlagen keine ausreichenden staatlichen Sicherungssysteme zur Verfügung. Gütter: «Wir sind dankbar, dass sich viele Ehrenamtliche in unseren beiden Kirchen für Projekte und Initiativen etwa in Weißrussland, Rumänien und Bulgarien engagieren, in denen Menschen - besonders Kindern und Jugendlichen - Chancen für ein besseres selbstbestimmteres Leben eröffnet werden».


Vorbildhafte Projekte präsentieren

Im Anschluss an den Gottesdienst stellten Initiativgruppen, Kirchengemeinden und kirchliche Werke ihre Projekte und Arbeitsschwerpunkte in verschiedenen osteuropäischen Ländern in der Wiesbadener Lutherkirche vor. Vertreten waren auch Hilfsinitiativen wie das «Gustav-Adolf-Werk», der «Evangelische Bund» und «Zeichen der Hoffnung» mit dem Schwerpunkt deutsch-polnische Versöhnungsarbeit.


Stichwort: «Hoffnung für Osteuropa»

Die Spendenaktion wurde 1994 als Antwort auf den tiefgreifenden Wandel in den Ländern des ehemaligen Ostblocks ins Leben gerufen. Die Aktion versteht sich nach eigenen Angaben als Anwältin für die Menschen, die besonders unter den Folgen der Neustrukturierung der Gesellschaften Osteuropas zu leiden haben. «Hoffnung für Osteuropa» will Hilfe zur Selbsthilfe leisten und fördert deshalb den Aufbau langfristiger Strukturen in der Kirche und in der Diakonie. (06.03.2017)

Spendenkonto:

Gesamtkirchenkasse der EKHN
Evangelische Bank
IBAN: DE27 520 604 10 000 41 000 00
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Hoffnung für Osteuropa