(Foto: pixabay.com)

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Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Sep 2020

Kassel (medio). Viele Seniorinnen und Senioren in Alten- und Pflegeheimen haben gerade durch die Corona-Pandemie nur wenige Außenkontakte oder bekommen gar keine Besuche. Um der Einsamkeit vorzubeugen, gibt es jetzt in Kassel die Aktion «Hoffnungsbriefe», bei der alte Menschen Briefe von Ehrenamtlichen erhalten. Darin enthalten sind gute Gedanken, Erzählungen aus dem Alltag, Gedichte, Bilder, Gebete und vieles mehr.

«Es haben junge Menschen, Jugendliche, geschrieben, gemalt und gebastelt. Es haben Menschen aus einer Schreibwerkstatt geschrieben, Briefe und selbst geschriebene Texte. Bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern hat das große Freude ausgelöst», berichtete Pfarrerin Birgit Inerle, die in der Landeskirche für Altenheimseelsorge zuständig ist und u.a. die Seniorenwohnanlage Lindenberg in Kassel betreut. Die alten Menschen hätten teilweise selbst oder mit Hilfe der Alltagsbegleiterinnen zurückgeschrieben und auch gebastelt, so Inerle weiter.

Aufmerksam gemacht wurde die Pfarrerin auf die Idee von Anneke Gittermann von der Fachstelle Engagementförderung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Die war bei ihren Recherchen für kontaktfreies Engagement während Corona bei der Diakonie in Hamburg auf eine ähnliche Aktion gestoßen. Ehrenamtliche könnten mit kleinem Aufwand große Freude machen, erklärte Gittermann. «Und wer mag, schreibt seinen Namen und seine Adresse dazu. Vielleicht ist das der Beginn einer Brieffreundschaft», so Gittermann.

Eine Bewohnerin sei sogar schon bei einer Briefeschreiberin zu Hause eingeladen worden, berichtete Pfarrerin Inerle. «Sie hat ihr das Taxi gezahlt und sie zu Kaffee und Kuchen empfangen. Ist das nicht wunderbar?», freute sich die Seelsorgerin über den neu entstandenen Kontakt. Auf ihrem Schreibtisch liegen bereits weitere Briefe, die Inerle an Senioreneinrichtungen weiterleitet, mit denen sie zusammenarbeitet. (28.09.2020)

Internetradio:

In den Briefen an Seniorinnen und Senioren im Altenheim erzählen die Briefeschreiber Geschichten zum Beispiel aus ihrem Alltag. Helga Mehl aus Fuldatal bei Kassel fand die Idee super und hat einen Brief abgeschickt. Den bekam eine 91jährige aus dem Altenheim Lindenberg. Die beiden älteren Damen waren sich sofort sympathisch, haben telefoniert. Und Helga Mehl hat ihre Brieffreundin zu sich nach Hause eingeladen. EinBeutrag von Medienhaus-Volontär Tobias Stübing:

Linktipp:

Weitere Informationen zu der Aktion und weitere «Ideen für kontaktfreies Engagement» finden Sie auf der Homepage der Fachstelle Engagementförderung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck unter:

engagiert-mitgestalten.de