Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 14 Apr 2016

Wiesbaden (medio). Horst Rühl ist der neue Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen. Der 57-jährige Pfarrer wurde am Donnerstag (14.04.) vom Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, in der Wiesbadener Marktkirche in sein neues Amt eingeführt. Rühl tritt am 2. Mai die Nachfolge von Wolfgang Gern (65) an, der zuvor vom Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, in den Ruhestand verabschiedet worden war, teilten die Pressestellen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und die Diakonie in einer gemeinsamen Mitteilung mit. Nach dem Gottesdienst in der Wiesbadener Marktkirche sprachen u.a. der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer Grußworte. Im Anschluss waren die Gäste zum Empfang in den Hessischen Landtag eingeladen.

 

Einführung des neuen Vorstandsvorsitzenden

Der neue Vorstandsvorsitzende Pfarrer Horst Rühl sagte in seiner Ansprache in der Marktkirche, es sei eine vordringliche Aufgabe der Diakonie, die Frage nach dem, was Menschen brauchen, immer wieder zu stellen. Er schloss daran an: «Es ist dann auch die politische und gesellschaftliche Aufgabe der Diakonie, die Antworten hörbar und die verzweifelten Schreie unüberhörbar zu machen. Manchmal stellvertretend, manchmal als Sprachrohr, auch für die, die als unsere Mitglieder die konkrete Arbeit mit den Menschen verantworten. Dafür ist eine aufmerksame und wachsame Diakonie nötig.»

Bischof Martin Hein sagte bei der Amtseinführung von Horst Rühl: «Das Eintreten für andere, für die Schwachen, für die Benachteiligten, für die Fremden zieht sich wie ein roter Faden durch die biblische Überlieferung. Hier liegt der Ursprung unseres diakonischen Ethos», sagte der Bischof. Man traue es Horst Rühl zu, dieses verantwortungsvolle Amt in schwierigen Zeiten auszufüllen und ihm eine deutliche Prägung geben zu können «zum Nutzen der Diakonie als eines großen Sozialverbandes, aber mehr noch zum Nutzen der vielen Menschen, für die unsere Diakonie einsteht.» Rühl könne sich darauf verlassen, dass in dem Vertrauen, das ihm ausgesprochen werde, Gott selbst wirke und dass der Ruf in dieses Amt sein Ruf sei.

 

Verabschiedung des scheidenden Vorstandsvorsitzenden

«Die Stärke unserer Gesellschaft misst sich auch am Wohl derer, die in Not sind und die aus Not zu uns flüchten.» Dies sagte Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, im Gottesdienst in der Wiesbadener Marktkirche anlässlich seiner Verabschiedung. Der Theologe, der seit dem Jahr 2000 Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks in Hessen und Nassau war und seit dem Jahr 2013 in dieser Funktion der neu gegründeten Diakonie Hessen vorstand, nannte damit im Blick auf die Verfassung der Schweiz einen Grundgedanken, der seine Arbeit als Vorstandsvorsitzender geprägt hat.

Der Kirchenpräsident Volker Jung verabschiedete Dr. Wolfgang Gern im Gottesdienst in den Ruhestand. Der Kirchenpräsident würdigte Gern als «Theologen der Leidenschaft und Mitleidenschaft». Diakonie sei für ihn immer ein Ausdruck dafür gewesen, dass «Liebe das Tatwort des Glaubens ist». Dabei habe er den evangelischen Wohlfahrtsverband unter anderem als «sozialpolitisches Gewissen» der Kirchen profiliert. Herausragend sei Gerns Bemühen gewesen, Diakonie stets eng als unauflöslich mit der evangelischen Kirche verbunden zu begreifen. Gerns Kernsatz «Diakonie ohne Kirche wird geistlos, Kirche ohne Diakonie wird lieblos» habe Maßstäbe gesetzt. Jung dankte ihm für seine «Leidenschaft und Kompetenz» sowie für die «persönliche Freundschaft und Weggemeinschaft».

Zu den Personen Gern und Rühl

Dr. Wolfgang Gern hatte vor dem Beginn seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau mit Sitz in Frankfurt am Main im Jahr 2000 seit 1996 bis 2000 die Leitung des Seminars für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft (Gossner Mission) in Mainz inne. Zuvor war er mehrere Jahre Pfarrer in Reichelsheim/Odenwald.

Der neue Vorstandsvorsitzende Horst Rühl leitete bis zu seiner Vorstandstätigkeit im Landesverband von 2007 bis 2012 das Waldecksche Diakonissenhaus Sophienheim, Bad Arolsen. Berufsbegleitend hatte er in Heidelberg Diakoniewissenschaften studiert. Von 1986 bis 2007 war er in Hanau als Pfarrer der Evangelischen Marienkirchengemeinde tätig.

Stichwort: Diakonie Hessen

Die Diakonie Hessen – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e.V. ist der soziale Dienst der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck. Als Landesverband unterstützt sie ihre über 430 Mitgliedseinrichtungen im gesamten Gebiet des Bundeslandes Hessen, in Teilen von Rheinland-Pfalz und im thüringischen Schmalkalden. 30 regionale Diakonische Werke bieten in den Regionen praktische Hilfe auf vielen Gebieten. Es gibt mehr als 1.300 Einrichtungen, Angebote und ambulante Dienste in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Alten- und Krankenpflege, Sucht- und Behindertenhilfe, Migrations- und Flüchtlingsarbeit sowie in der Beratung von Menschen mit sozialen Schwierigkeiten. Die Diakonie Hessen ist Träger des Evangelischen Fröbelseminars, das an den Standorten Kassel und Korbach sozialpädagogische Fachkräfte ausbildet. (14.04.2016)

 

Linktipp:

Mehr Informationen zur Diakonie Hessen und zum Vorstandswechsel auf der Seite der Diakonie Hessen

diakonie-hessen.de

Download:

Lesen Sie hier die Predigt von Bischof Martin Hein zur Einführung von Pfarrer Horst Rühl als Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Hessen

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