Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 12 Jan 2016

Marburg (medio). Sie stammen aus Syrien, Albanien, Iran, Türkei und Deutschland, doch auf der Bühne spielt das keine Rolle. 15 Kinder standen bei einem interkulturellen Projekt in Marburg gemeinsam auf der Bühne. Das Marburger Bündnis der Evangelischen Familien-Bildungsstätte, der Asylbegleitung Mittelhessen und der Sophie-von-Brabant-Schule hatten «Tanz um einen Baum» mit dem Musicaltheater tic aus Kassel organisiert. Aufgeführt wurde es Ende Oktober in der Waggonhalle in Marburg. Das Tanzprojekt ist eins von vielen Projekten in Kurhessen-Waldeck, das sich mit Flüchtlingen beschäftigt.

 

Die 15 Schülerinnen und Schüler der Sophie-von-Brabant-Schule hatten zuvor gemeinsam mit Projektleiterin Jeanette Biba und der Choreografin und Tänzerin Loreen Fajgel aus Kassel das Stück in einem Workshop erarbeitet. Muttersprachen spielten, so die Veranstalter, in dieser Zeit kaum eine Rolle für die Regelschüler und Schüler der Sprachintensivklassen.

Wichtig sei vielmehr gewesen, durch das gemeinsame Tanzen aufeinander zuzugehen, die anderen kennenzulernen und sich selbst neu zu erfahren. Gerade für die teilweise noch in Flüchtlingseinrichtungen lebenden Kinder sei es eine Möglichkeit gewesen, Erlebtes aufzuarbeiten. Größter Erfolg des Workshops seien die gegenseitige Rücksicht und neue Freundschaften über Sprachbarrieren hinweg gewesen, sagte Jeanette Biba gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio!». Besonders für Kinder, die noch kein Deutsch sprechen, sei der «Tanz als sprachlose Kunst» von großem Vorteil gewesen, so die Choreografin Loreen Fajgel. Das Projekt wurde durch das Förderprogramm «Kultur macht stark» des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie durch den Bundesverband «Tanz in Schulen» gefördert. (12.01.2016)