Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Aug 2011

Langenselbold (medio). «Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden» – unter diesem Satz aus der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium stand der Gottesdienst zur Eröffnung des Jubiläumsfestes und er zog sich als roter Faden durch die Gespräche und Ausstellungen des Nachmittags. Über hundert Gäste waren der Einladung zum 20 jährigen Bestehen in die Einrichtung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gefolgt, teilte Sabine Striether von der Ökumenischen Werkstatt mit.

Die Besucher erfuhren von den beiden ökumenischen Mitarbeitern der Landeskirche Pfarrer Paul Shinde (Indien) und Pfarrer Nelson Kilpp (Brasilien) sowie von Propst Bernd Böttner und Oberkirchenrätin Ruth Gütter in den Auslegungen persönlicher «Zukunftstexte» der Bibel viel darüber, wie Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und ein ökumenisches Miteinander Menschen Mut und Hoffnung vermitteln kann. «Und dieses Vertrauen wird gebraucht, wenn sich Menschen für konkrete Maßnahmen engagieren, ob sie sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit oder die Landlosigkeit von Landarbeitern wenden, die die Kollegen im Gottesdienst angesprochen haben, oder ob es zunächst darum geht auszuhalten, dass unser unfairer Konsumstil schädliche Folgen hat und wir dies nur Schritt für Schritt verändern können», sagte Sabine Striether, Ethnologin und seit Gründung der Werkstatt dortige Bildungsreferentin.

Die Vielfalt der «Eine Welt»-Themen, die in der Ökumenischen Werkstatt alltäglich mit Gruppen aus Kirchengemeinden, Schulen, Jugendarbeit sowie Erwachsenenbildung angesprochen und bearbeitet werden, zeigte sich an diesem Nachmittag nicht nur hinter den geöffneten Türen der geöffneten didaktischen Schatzkammer mit über 3.200 Arbeitshilfen und 3.600 Filmen, sondern kam auch in ausgewählten Aktionen im Garten zum Ausdruck. Die Besucher waren eingeladen,  sich mit ihrem eigenen «ökologischen Fußabdruck», solarer Bautechnik oder den «sechs Elementen einer nachhaltigen Ernährung» spielerisch auseinandersetzen.  «Diese zukunftsweisenden ökologischen wie fairen Beispiele bilden derzeit den inhaltlichen Schwerpunkt unserer Bildungsangebote. Konfirmanden erfahren beispielsweise, wie dramatisch sich der Klimawandel bereits in einigen Regionen dieser Welt auswirkt und lernen ihre Bestürzung in Form von 'Botschaften an die Welt' in Worte zu fassen,» erläuterte dazu Pfarrer Stefan Weiß, ebenfalls Bildungsreferent der Einrichtung.

Für Diskussionen, wie engagierte Christen auf die Gestaltung der Welt Einfluss nehmen, gab es auch im Rahmen der von Dr. Siegfried Krückeberg, dem Leiter der evangelischen Medienagentur medio in Frankfurt, moderierten Zeltgespräche reichlich Raum. Er führte die «analytische und emotionale Reise durch 2 Jahrzehnte in die Zukunft» in Gesprächsrunden zum Globalen Lernen, zum Fairen Handel, zur Weltweiten Ökumene sowie zur Entstehungsgeschichte der Einrichtung, was vielleicht nicht nur den ehemaligen Landrat Karl Eyerkaufer überzeugte, der im Interview sagte: «Die Bildungsarbeit, die in der Ökumenischen Werkstatt geleistet wird, ist fantastisch.» (23.08.2011)

Linktipp:

Die Ökumenischen Werkstatt Main-Kinzig finden Sie im Internet unter:

oew-mk.de