Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Jun 2009

Kassel (epd). Mitarbeiter des Archivs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck haben sich in der vergangenen Woche an den Aufräum- und Wiederherstellungsarbeiten des zerstörten Kölner Stadtarchivs beteiligt. Am besten erhalten geblieben seien alte Pergamenthandschriften, berichtete der stellvertretende Archivleiter Peter Heidtmann-Unglaube in Kassel. «Das ist nicht kaputt zu kriegen», sagte er. Sehr schlecht sei es hingegen um Papierdokumente aus den 80er Jahren bestellt: «Das bröselt einem unter den Händen weg.»

«Wir arbeiteten in einer großen Halle, in der die Funde gesichtet, gereinigt und erfasst werden», schilderte Heidtmann-Unglaube. «Gearbeitet wurde in zwei Schichten zu jeweils acht Stunden», ergänzte Sachbearbeiter Bernd Breidenbach. Ein Schutzanzug, Handschuhe und Atemschutz wegen des Staubs sowie der Gefahr von Pilzsporen seien Pflicht gewesen.

Am Einsturzort werde der Schutt komplett in Pappkartons gepackt und in eine Halle zur Auswertung gebracht, schilderte Sachbearbeiter Thomas Gothe das Vorgehen. Insgesamt stünden dort rund 12.000 solcher Kartons, die von rund 50 Helfern pro Schicht ausgepackt würden. «Da sind Leute aus ganz Europa dabei», sagte Gothe.

An ein schnelles Ende der Arbeiten, zu dem die drei Helfer von ihrem normalen Dienst freigestellt wurden, sei hingegen nicht zu denken, sagte Heidtmann-Unglaube. «Die Funde müssen nun im Laufe der Jahrzehnte alle wieder zusammengesetzt werden», sagte er. Momentan seien die Fundstücke auf andere Archive verteilt, die noch Platz hätten. Mit rund 100 ausgewerteten Kartons habe man einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der Archiv-Katastrophe leisten können. (03.06.2009)