Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Okt 2010

Kassel (epd). Ganz im Zeichen von Heinrich Schütz (1585-1672) stehen die Kasseler Musiktage 2010. Der 425. Geburtstag des Komponisten sei Grund für ein großangelegtes, internationales Schütz-Fest, teilte der künstlerische Leiter des Festivals, Dieter Rexroth, in Kassel mit. In der Vorbereitung habe man eng mit der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft zusammengearbeitet, die vom 28. Oktober bis zum 3. November gemeinsam mit den Musiktagen ihr 42. Internationales Heinrich-Schütz-Fest feiere.

Aus diesem Anlass finde am kommenden Sonntag (31.10.) um 10 Uhr auch ein Gottesdienst in der Kasseler Martinskirche statt, fügte Rexroth hinzu. Die Feier stehe unter dem Motto «In lauter Freud ich schwebe, wie sehr bin ich verwundt». Unter anderem werden dort auch Tagungsteilnehmer eines Chorseminars des Schütz-Festes mit der Kantorei Kirchditmold auftreten, die Predigt hält Pfarrer Willi Temme.

Der frühere Kasseler Stadtdekan Ernst Wittekindt, der im Vorstand der Kasseler Musiktage wirkt, wies darauf hin, dass bundesweit immer mehr Musikfeste mit einem Gottesdienst eröffnet würden. «Da hat Kassel Schule gemacht». Auch in Zukunft werde es wichtig sein, die enge Verbindung zwischen Musik und Kirche herauszustellen.

Im Rahmen des Schütz-Festes sind neun Konzerte mit alter und neuer Musik geplant, ergänzte Rexroth. Auch ein wissenschaftliches Symposion «Heinrich Schütz und Europa» stehe auf dem Programm. Das musikalische Talent des im thüringischen Köstritz geborenen Schütz war vom Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel entdeckt und gefördert worden. Von 1613 bis 1615 wirkte er als zweiter Organist am Hofe des Landgrafen.

Ferner werde man sich auf den Musiktagen dem Thema alte und neue Vokalmusik widmen, sagte Rexroth weiter. Dazu werde unter anderem der Rossika-Chor aus Sankt Petersburg erwartet, der liturgische Gesänge aus dem alten und neuen Russland zu Gehör bringe. Als «roter Faden» begleiteten sieben Lesungen aus Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens «Abenteuerlichem Simplicissimus» von 1688 das Festival. Den Abschluss bilde ein Konzert in der Kasseler Martinskirche mit Opernarien von Barockkomponisten wie Monteverdi, Händel und Cavalli. (29.10.2010)

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Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

www.kasseler-musiktage.de