Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Jul 2006

Kassel (epd). Eine ungewöhnliche Ausstellung aus menschlichen und tierischen Materialien wurde am Sonntag (2.7.) im Kasseler Museum für Sepulkralkultur eröffnet. Die Arbeiten des Berliner Künstlers Micha Brendel bewegten sich an der «Schnittstelle von Anatomie und Plastik, Medizin und Kunst», erklärte die Pressereferentin des Museums, Tanja Möller, bei einer Vorbesichtigung. Brendel arbeite mit Materialien wie menschlichen Plazentas, tierischen Häuten, Blut und Knochen. «Das ist keine einfach zu rezipierende Ausstellung, erklärte Möller.

Der Künstler selbst hob hervor, dass die menschliche Plazenta für ihn ein Symbol der Verzahnung von Leben und Tod sei. «Der Eintritt von neuem Leben in die Welt ist mit dem Tod verknüpft», wies er auf die Tatsache hin, dass die Plazenta nach der Geburt absterbe. Etwa 40 Arbeiten, bei denen eine Plazenta im Mittelpunkt steht, sind im Museum zu besichtigen.

Weitere Arbeiten von Brendel, dessen Ausstellung in Zusammenarbeit mit insgesamt vier Museen entstand und die in anderer Form zuvor in der Berliner Charité zu sehen war, zeigen etwa eine mit Eiern gefüllte Pyramide oder eine fiktive Fetischsammlung aus tierischer Haut und Knochen. Nach Kassel wird die Ausstellung im Phyletischen Museum in Jena in neuer Bearbeitung zu sehen sein. (04.07.2006)

Hinweis:

Die Ausstellung «Eine Schicht tiefer - Wunder und Wunden in Körpern» ist vom 2.7. bis 3.9. im Kasseler Museum für Se- pulkralkultur, Weinber- gstraße 25-27, zu besichtigen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr.

Linktipp:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

sepulkralmuseum.de