Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Jan 2010

Hofgeismar (epd). Kirche und Diakonie wollen in Zukunft in den Kommunen mehr soziale Verantwortung übernehmen. Dies kündigte Cornelia Coenen-Marx, Referentin für sozial- und gesellschaftspolitische Fragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), am Donnerstag in Hofgeismar an. Kirche und Diakonie hätten auf kommunaler Ebene bisher von ihren Möglichkeiten zu wenig Gebrauch gemacht, sagte sie zum Abschluss einer Tagung mit dem Titel «Kirche findet Stadt», die die Evangelische Akademie in Kooperation mit der EKD veranstaltete. «Wir dürfen uns dabei aber nicht das Heft des Handelns aus der Hand nehmen lassen», warnte sie.

«Das ist eine große Chance, Vernetzungen in den Quartieren herzustellen», sagte der Düsseldorfer Oberkirchenrat Klaus Eberl.
Kirche und Diakonie hätten in der Gemeinwesenarbeit bisher nur sehr zurückhaltend agiert. Nach den Worten von Reinhard Thies, Leiter der Servicestelle Soziale Stadt beim Diakonischen Werk der EKD, soll in Zukunft verstärkt daran gearbeitet werden, den Gedanken einer solchen «Gemeinwesendiakonie» in die Fläche zu tragen. Unter anderem werde man im Mai dieses Jahres auf dem Ökumenischen Kirchentag in München ein Forum zu diesem Thema anbieten.

Auch die Evangelischen Akademien in Deutschland wollten das Thema verstärkt auf ihre Tagesordnung setzen und von unterschiedlichen Perspektiven beleuchten, kündigte Akademiedirektorin Eveline Valtink an. An der Fachhochschule für Diakonie in Bielefeld sei vor kurzem ein Studiengang «Diakonie und Gemeinwesen» eingerichtet worden. «Kirche und Diakonie bekommen so eine ganz neue Relevanz», gab sie sich überzeugt. (29.01.2010)