Logo des 5. Dirty Church Run am 7. Juli 2024
Malsfeld-Beiseförth / Redaktion epd, ekkw.de
Veröffentlicht 27 Jun 2024

Aktueller Anlass zur ersten Auflage sei gewesen, Geld für die neuen Kirchenfenster aufzutreiben, berichtet Pfarrer Henning Reinhardt. Dass er darauf gekommen sei, einen Matschlauf zu veranstalten, habe aber noch andere Gründe, darunter das Buch «Warum Männer nicht in den Gottesdienst gehen» von David Murrow, sagt Reinhardt. Darin werde die These aufgestellt, sie kämen einmal und dann nie wieder in den Gottesdienst.

Der Pfarrer habe deshalb bei Männern nachgefragt, was sie gerne täten. «Mein Hobby sind Matschläufe», habe ihm ein junger Mann geantwortet. Anlässlich eines Gemeindefestes habe er dann einen solchen Lauf angeboten. Knapp 200 Leute kamen zur ersten Veranstaltung - und fragten nach einer Fortsetzung.

Der Dirty Church Run

Eine Runde beim Dirty Church Run ist ca. 5 km lang. Startende entscheiden sich bei der Anmeldung für eine festgelegte Distanz. Zur Auswahl stehen die Vikar-Distanz (5 km), die Pfarrer-Distanz (10 km) und die Bischof-Distanz (20 km). Man kann einzeln oder im Team starten. Außerdem gibt es eine Firefighter Challenge, bei der Feuerwehr-Teams antreten und einen Kids Run. Hauptgelände ist der Sportplatz an der Brückenstraße in 34323 Malsfeld-Beiseförth.

Der Erlös kommt der Telefonseelsorge Nordhessen, dem Nabu-Klimaschutz im Azagny Nationalpark in der Elfenbeinküste und der Jugendarbeit der Kirchengemeinde zugute.

Inzwischen hat sich die Teilnehmer-Zahl vervielfacht, und es gibt einen eigenen Lauf für Kinder. Die Teilnehmenden kommen aus ganz Deutschland auf den Sportplatz am Rand des Flüsschens Fulda, das auch durchlaufen wird. Jährlich baggert ein Bauunternehmer eine Wiese aus und befüllt das Loch später wieder. 200 Ehrenamtliche sind am Lauftag dabei, er beginnt mit einem Gottesdienst.

Eingebunden ist sogar das Rechtsreferat der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, «schließlich brauchen wir eine juristisch geprüfte Haftungsfreizeichnung», sagt Reinhardt. Neben der Kirche profitieren auch andere: Jährlich stehen jeweils ein globales, ein regionales und ein lokales Projekt zur Auswahl, die gefördert werden können. Die Läuferinnen und Läufer entscheiden, wer das Startgeld bekommt.

«Die Kirchengemeinde hat durch den Lauf an Charakter gewonnen», sagt Reinhardt. Das bedeute nicht, dass automatisch die Kirche am Sonntagmorgen voller wäre: «Aber die Leute stehen ihrer Kirchengemeinde offener gegenüber, sind leichter anzufragen für andere Projekte.»