Foto mit farbigen Flächen und der Aufschrift Inklusion
Erfurt / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 03 Jul 2024

Zentrale Erkenntnis des Symposiums am 27. und 28. Juni 2024 im Augustinerkloster in Erfurt war, dass es veränderte personelle und finanzielle Rahmenbedingungen sowie den Abbau von materiellen und immateriellen Barrieren erfordere, um Inklusion dauerhaft zu ermöglichen, berichtete Dr. Georg Hofmeister von der Akademie des Versicherers im Raum der Kirchen (VRK), die das Symposium mit veranstaltete.

Die Referierenden aus Wissenschaft, Politik und Verbänden verdeutlichten, dass die unterschiedlichen Interessensgruppen zusammenwirken und Haupt- und Ehrenamt verbunden werden müssen. Zudem erfordere gelingende Inklusion eine veränderte Grundhaltung in unserem Denken und Fühlen, um im Sozialraum immer mehr «in die Köpfe und Herzen der Menschen» zu kommen.

Bischöfin Hofmann: Kooperation statt Konkurrenz

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Beate Hofmann, vertiefte dies und hob in ihrem Vortrag hervor, dass es «in Kirche und Diakonie eine veränderte Haltung braucht, die von Kooperation statt Konkurrenz, vom Hingehen in die Welt statt von der Einladung in die Gemeinde, vom Blick auf das gemeinsame Leben statt vom Blick auf das Eigene» geprägt ist. In der Sozialraumorientierung drückt sich aus, dass «Kirche und Diakonie Anteil haben an der Sendung Gottes in die Welt und zu allen Menschen. Sie ist eine Kirche mit anderen», so die Bischöfin.

Im Ergebnis wurden die rund 60 Teilnehmenden durch das Symposium darin bestärkt, auch kleine Schritte zu gehen und diese so gut wie möglich in größere Zusammenhänge zu übersetzen. Dies könne zum Beispiel im kommunalen Zusammenleben, im Rahmen der barrierefreien Erwachsenenbildung oder in Pilotprojekten der Eingliederungshilfe geschehen.

Prof. Dr. Hendrik Trescher vom Institut für Erziehungswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg hob am Beispiel des Projekts «Kommune inklusiv» hervor, wie wichtig eine umfassende Vorab-Analyse für gelingende sozialräumliche Aktivitäten ist: «Diese reicht von einer Verständigung über den Inklusions- und Sozialraumbegriff bei den betroffenen Akteurinnen und Akteuren über eine ausführliche Sozialraumrecherche und -begehung bis hin zur Offenlegung der Partikularinteressen und der Zielsetzung bei den verschiedenen Netzwerkpartnerinnen - und partnern», so Trescher.

Die Veranstalter

Die VRK-Akademie veranstaltete das Symposium «Inklusion verwirklichen. Perspektiven für einen Sozialraum für alle» in Kooperation mit dem Evangelischen Fachverband für Teilhabe (BeB) sowie dem Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg (DWI).