Die Grundschule im Evangelischen Kirchenkreis Hanau ist eine von drei Schulen in Trägerschaft der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und bietet nun Platz für bis zu 120 Schülerinnen und Schüler.
Nachfrage nach Betreuung ist gestiegen
Über die Jahre ist die Nachfrage an der evangelischen Grundschule gewachsen: Waren es zum Start vor 21 Jahren noch rund 30 Schülerinnen und Schüler, so werden in diesem Schuljahr erstmals mehr als 100 Kinder unterrichtet. Mit dem Ausbau reagieren Schule und Träger auch auf die gestiegene Nachfrage an Betreuung nach dem Unterricht. «Zugleich werden wir dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 gerecht», erläutert Schulleiterin Juliane Scherff.
Neue Mensa, neue Klassenräume, neu gestalteter Schulhof
Die Katharina-von-Bora-Schule sei nicht nur größer, sondern auch moderner und vielseitiger geworden, freut sich die Schulleiterin. An der Südseite der Grundschule wurde ein erdgeschossiger Erweiterungsbau mit Mensa, Küchenbereich und Nebenräumen errichtet. Verlängert wurde die Schule zudem in westlicher Richtung: Hinzugekommen sind zwei weitere Klassenzimmer, ein Differenzierungsraum, in dem in kleinen Gruppen gearbeitet werden kann, sowie ein Multifunktionsraum, ein Musikraum und ein großer Betreuungsraum.
Der neue Flügel ist über den bereits bestehenden Flur, aber auch vom Pausenhof über eine außenliegende Treppe angebunden. Barrierefreiheit ermöglichen Aufzug und Rampe. Und auch die Außenanlagen wurden um einen erweiterten Spielbereich samt Rutsche, Kletterwand und Fußballplatz mit Tartanoberfläche neugestaltet. Der Anbau symbolisiere Wachstum, Zusammenhalt und Zukunftsgestaltung, so Scherff. «Er zeigt, dass wir als Gemeinschaft bereit sind, in die Bildung und Entwicklung unserer Kinder zu investieren – denn sie sind unsere Zukunft.»
Landeskirche setzt mit Investition ein Zeichen
«Wer baut, der will bleiben», führt Dr. Michael Dorhs, Leiter des Schulreferats der EKKW, vor Augen. In Zeiten des Rückgangs an Kirchenmitgliedern und sinkender Einnahmen sei es ein bemerkenswertes Zeichen, wenn eine Landeskirche in einen ihrer Schulstandorte investiert und das Angebot erweitert, so Dorhs. Dies tue die EKKW aus Überzeugung. «Für eine evangelische Kirche ist Bildung unverzichtbar.»
Von der Dorfschule zur Angebotsschule mit besonderem Profil
Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck hatte im November 2002 die Gründung einer evangelischen Grundschule beschlossen. Ausgehend von einer Elterninitiative und dem Engagement der Kirchengemeinde in Bruchköbel-Oberissigheim startete der Schulbetrieb der Katharina-von Bora-Schule am 1. August 2003 im Gemeindehaus; 2004 folgte der Umzug ins eigene Schulgebäude. Im Fokus des reformpädagogischen Konzeptes stehen seither eine werteorientierte Bildung und Erziehung auf Basis der christlichen Tradition.
Die Grundschule pflegt eine enge Kooperation mit der Kirchengemeinde. Neben dem Religionsunterricht sollen Feste und Rituale Orientierung bieten. Die Teilnahme am evangelischen Religionsunterricht ist verpflichtend, die Schule steht aber Kindern aller Konfessionen bzw. Konfessionslosen offen. Auch Kinder mit besonderem Förderbedarf sind willkommen. Neben der Schulleiterin arbeiten derzeit acht Lehrerinnen an der Grundschule, darunter eine Förderschullehrerin. Hinzu kommen eine Sozialpädagogin und eine Erzieherin. Unterrichtet wird in jahrgangsgemischten Klassen. Der Besuch der Grundschule ist mit einer Schulgebühr (75 Euro pro Monat, 40 Euro für ein Geschwisterkind) verbunden.
Neben der Katharina-von Bora-Schule unterhält die Landeskirche zwei weitere Schulen: die Melanchton-Schule Steinatal (Schwalm-Eder-Kreis) sowie die Martin-Luther-Schule im thüringischen Schmalkalden. Weitere Informationen dazu unter: www.ekkw-macht-schule.de