Nicht nur technisch überarbeitet und instandgesetzt, sondern jetzt auch mit einem dritten Manual: Die Orgel der Melsunger Stadtkirche. Unser Foto zeigt auch den US-Starorganisten Cameron Carpenter, der die Orgel am 8. Juni spielen wird.

Nicht nur technisch überarbeitet und instandgesetzt, sondern jetzt auch mit einem dritten Manual: Die Orgel der Melsunger Stadtkirche. Unser Foto zeigt auch den US-Starorganisten Cameron Carpenter, der die Orgel am 8. Juni spielen wird.

Melsungen / Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Mai 2024

Bach und Buxtehude klingen großartig auf der Orgel in der Melsunger Stadtkirche. Aber bei Musik der französischen Romantik und zeitgenössischen Stücken gerät das Instrument, das in den 1960ern gebaut wurde an seine Grenzen. Geriet an seine Grenzen, muss man sagen, denn diese Einschränkungen sind passé. Die Orgel wurde nicht nur technisch überarbeitet und instandgesetzt, sondern hat auch ein drittes Manual bekommen, wie Bezirkskantorin Kornelia Kupski berichtet. 13 Pfeifenreihen sind neu. Die Kosten für die neuen Elemente und die Instandsetzung werden wohl mehr als 300.000 Euro betragen, getragen von der Kirchengemeinde Melsungen, dem Förderverein der Stadtkirche und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Und das erlaubt ihr und allen anderen, die die Melsunger Orgel spielen, Stücke aus ganz unterschiedlichen Epochen adäquat erklingen zu lassen. So sei es zum Beispiel gerade bei modernen Stücken von Bedeutung, dass der Wind verändert werden kann. Mit Wind ist die Druckluft gemeint, mit der die Töne in der Orgel erzeugt werden. Bei klassischen Stücken, erläutert Kupski, sei der Winddruck immer gleich, bei modernen hingegen werde er variiert, was besondere Tonerlebnisse ermögliche. Zu den Besonderheiten gehört auch, dass «Schwebungen» möglich sind. Dabei handelt es sich um bewusst leicht verstimmte Pfeifen, die im Zusammenspiel einen besonderen Klang ergeben.

US-Starorganist spielt Einweihungskonzert

Einer, der das nicht nur genauer erklären könnte, sondern auch brillant damit umgehen kann, ist der US-Amerikaner Cameron Carpenter. Es ist Kornelia Kupski gelungen, den Starorganisten für das Einweihungskonzert am Samstag, 8. Juni, ab 19.30 Uhr zu gewinnen. Cameron wird als Ausnahmekünstler bezeichnet und hat in allen bedeutenden Konzertsälen der Welt gespielt. Er zeige, was eine Orgel alles könne, sagt Kupski. Karten für das besondere Konzert gibt es im Vorverkauf über www.eventim.de (ab ca. 40 Euro).

Konzertreihe von Pfingsten bis Dezember

Der Carpenter-Auftritt ist eingebunden in eine ganze Konzertreihe in Melsungen, die am Pfingstmontag, 20. Mai, beginnt und bis zum 22. Dezember andauert. «Halleluja Aufakt» ist der Konzertgottesdienst am 20. Mai, 14 Uhr, überschrieben – es werden Werke von Reger, Messiaen und Bach zu hören sein. Daneben gibt es ein spezielles Konzert für Krabbelkinder (9. Juni, 11.30 Uhr), bei dem die Jüngsten die Orgel auch erkunden dürfen und das nur 20 Minuten dauert. Neue Musik erklingt am 6. September ab 19.30 Uhr, dann können die Besucher und Besucherinnen auch mit dem Komponisten Tobias Tobit Hagedorn selbst ins Gespräch kommen.

Orgelvespern, ein Konzert für Senioren und Seniorinnen, ein Vater-und-Sohn-Konzert, einen Baumeister-Tag und vieles mehr bietet die Veranstaltungsreihe. Es gibt viele Gelegenheiten, zu erleben, wie gut Bach und Buxtehude auf der Orgel klingen; und all die anderen Komponisten und Komponistinnen auch.

Programm der Konzertreihe

Alle Konzerte der Reihe zur Einweihung der Orgel in der Melsunger Stadtkirche hier im PDF-Download.