Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Aug 2012

Kassel (epd). Die Kirchen und das Caricatura-Museum in Kassel wollen nach der Auseinandersetzung um eine umstrittene Jesus-Karikatur miteinander im Gespräch bleiben. Es gebe Diskussionsbedarf um das Themenfeld Religion, in das sich beide Seiten auch zukünftig kritisch, konstruktiv und nötigenfalls auch kontrovers einbringen wollten, heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Kassel und der Caricatura. Eine solche Möglichkeit zum Dialog biete auch das kommende Komik-Kolloquium im Februar 2013 zum Thema «Komik und Religion».

Beiden Seiten sei bewusst, dass notwendige Auseinandersetzungen über künstlerische Inhalte «konstruktiv und fair» geführt werden müssten, heißt es in der Erklärung weiter. «Andererseits muss auch im Blick bleiben, dass es Grenzen gibt, bei deren Überschreiten sich Menschen verletzt fühlen können.» Zwar seien diese Grenzen oft individuell, doch gebe es meist auch einen gesellschaftlichen Konsens.

Der Disput zwischen Kirchen und Caricatura hatte sich an einem Plakat des Künstlers Mario Lars entzündet, mit dem die Caricatura an der Außenwand ihres Ausstellungsgebäudes für ihre Schau «Die Komische Kunst - analog, digital, international» warb. In dieser Karikatur sah die ACK eine Grenze überschritten, da es um den Kern des christlichen Glaubens gehe.

Nach Protesten der ACK sowie der Anzeige eines Privatmannes hatte der Künstler in der vergangenen Woche die Ausstellungsleitung darum gebeten, dass Plakat abzuhängen. Dem kam die Caricatura nach. Die umstrittene Karikatur ist innerhalb der Ausstellung weiter zu sehen. (03.09.2012)