Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 04 Nov 2011

Gelnhausen/Hanau/Großkrotzenburg (medio). Die Mitglieder der Kreissynoden der Evangelischen Kirchenkreise Gelnhausen, Hanau-Land und Hanau-Stadt haben Politiker und Verantwortliche der Flugsicherung und des Flughafens zu einer konsequente Einhaltung des Nachtflugverbotes am Frankfurter Flughafen aufgefordert. Viele Menschen in den Kirchengemeinden der Region seien nicht länger bereit, steigende Belastungen durch den Flugverkehr zu ertragen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, der sich zuletzt die Kreissynode des Kirchenkreises Hanau-Stadt am 28. Oktober in Großkrotzenburg angeschlossen hatte, berichtete Pfarrer Jens Heller, Medienbeauftragter im Sprengel Hanau.

Der Ausbau des Frankfurter Flughafens sei an Bedingungen geknüpft worden, die nun konsequent umgesetzt werden müssten, heißt es in der Erklärung. Dazu gehörten neben dem Nachtflugverbot (23 bis 5 Uhr) auch eine verringerte Lärmbelastung in den Randzeiten vor und nach dem generellen Verbot. In der Erklärung wird an die Verantwortlichen appelliert, konkrete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen. So müsse u.a. die Flughöhe im Bereich des Main-Kinzig-Kreises auf das höchstmögliche Niveau angehoben und Flugrouten so angepasst werden, dass nur wenig besiedeltes Gebiet überflogen wird. Zudem müsse das erheblich leisere Gleitsinkflug-Verfahren für den Anflug verbindlich eingeführt werden. Weiterhin sollten besonders laute Flugzeugtypen in Zukunft nicht mehr in Frankfurt starten und landen dürfen.

In der bisherigen Diskussion sei immer wieder angeführt worden, dass diese Maßnahmen eine Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit des Flugbetriebs mit sich bringen würden. Wirtschaftliches Denken müsse aber gegenüber den Folgen für Mensch und Natur abgewogen werden, so die Synodalen. Nach Auffassung der Kreissynoden sei die Belastung für die Menschen jedoch so gravierend, dass die Kirche ihre Stimme zum Schutz der Menschen erheben müsse: «Das Wohl der Schöpfung darf nicht einseitigen wirtschaftlichen Interessen geschuldet werden», heißt es.

In einem Appell an die eigenen Gemeindemitglieder rufen die Synodalen dazu auf, auch selbst verantwortlich mit dem Thema Fliegen umzugehen und nicht unnötig zur Gefährdung des Klimas beizutragen. Zudem könne die Klimabelastung durch einen freiwilligen Beitrag kompensiert werden, für den die Kirchen einen Fonds eingerichtet hätten, die sogenannte «Klima-Kollekte». (04.11.2011)

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Weitere Informationen zum Thema sind erhältlich bei der Ökumenische Werkstatt, Arbeitsstelle Main-Kinzig. Kontaktdaten unter:

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