Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 24 Sep 2013

Hofgeismar (medio). Kirchenrat Rudolf Schulze, Präses der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und ehemaliger Dekan des Kirchenkreises Melsungen, feierte am 21. September 2013 seinen 65. Geburtstag.

Aus diesem Anlass wurde Kirchenrat Schulze am Montag (23.9.) im Rahmen eines Empfangs der Landeskirche in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar das Goldene Kronenkreuz der Diakonie verliehen und eine ihm zu Ehren verfasste Festschrift überreicht, teilte der stellvertretende Sprecher der Landeskirche, Pfarrer Christian Fischer, mit.

Goldenes Kronenkreuz für 25-jährige haupt- und ehrenamtliche Tätigkeit

Das Goldene Kronenkreuz überreichte Landeskirchenrat Horst Rühl, Diakoniedezernent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und gleichzeitig theologischer Vorstand der Diakonie Hessen. Es wird als höchste Anerkennung für haupt- oder ehrenamtliches Engagement in der Diakonie verliehen. Rühl würdigte damit die mehr als 25-jährige haupt- und ehrenamtliche Tätigkeit: «Rudolf Schulze hat sich um die professionelle und zugewandte Betreuung der Kinder in den ca. 200 Kindertagesstätten in unserer Landeskirche verdient gemacht. Über Jahre hinweg war sein Name mit vehementem Einsatz für die Belange des Verbandes evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck verbunden. Mit diesem Engagement hat er die für ihn selbstverständliche Verbundenheit von Kirche und Diakonie gelebt», so Rühl wörtlich.

Schon während seiner Pfarrerzeit hatte Schulze sich für den diakonischen Gedanken stark gemacht, so der Sprecher. 1992 wurde er Mitglied im Vorstand des Verbands evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder, in dem alle Träger von evangelischen Tageseinrichtungen in der Landeskirche zusammengeschlossen sind. Der Verband hat die Aufgabe, aus christlicher Verantwortung das Wohl der Kinder durch Erziehung, Bildung und Betreuung in den evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder zu fördern, heißt es. Schulze war 17 Jahre im Vorstand des Verbandes, davon 12 Jahre als Vorsitzender. Von 1994 bis 2010 war er Mitglied im Verwaltungsrat des Diakonischen Werks in Kurhessen-Waldeck e.V.

Festschrift «Menschen gewinnen – Evangelisch sein im ländlichen Raum»

Ebenfalls anlässlich seines 65. Geburtstages wurde Rudolf Schulze die Festschrift «Menschen gewinnen – Evangelisch sein im ländlichen Raum» überreicht. Die Festschrift beinhalte verschiedene Aufsätze, die sich exemplarisch mit evangelischer Gemeindearbeit unter sich verändernden Rahmenbedingungen beschäftigen und zu einer selbstbewussten und zielgerichteten Kommunikation des Evangeliums ermutigen wollen, so Pfarrer Fischer.

Die drei Herausgeber der Festschrift, Pfarrer Dr. Volker Mantey (Spangenberg), Pfarrer Dr. Sigurd Sadowski (Melsungen) und Pfarrer Heinz-Ulrich Schmidt-Ropertz (Körle), betonten, dass man im ländlich geprägten Kirchenkreis Melsungen der Überzeugung sei, dass neben der finanziellen Konsolidierung der geistliche Aufbruch die entscheidende Aufgabe der Kirche sei.

Viele gemeinsame Projekte und Initiativen prägten deswegen die Gestaltung des kirchlichen Lebens im Kirchenkreis. In diesem Zusammenhang sei auch die vorliegende Aufsatzsammlung entstanden.

Pfarrer Heinz-Ulrich Schmidt-Ropertz hob bei der Übergabe hervor, dass Rudolf Schulze als ehemaliger Dekan des Kirchenkreises Melsungen diese Überzeugung in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt habe. Dies belege auch die Darstellung seines Wirkens im Anhang der Sammlung sowie eine gleichfalls abgedruckte programmatische Predigt. Deshalb sei ihm diese Sammlung gewidmet.

Zur Person:

Rudolf Schulze wurde 1948 in Wuppertal geboren. Nach dem Abitur in Frankfurt/Main und Wehrdienst studierte er evangelische Theologie in Marburg/Lahn. Nach seiner Ordination übernahm er die Pfarrstelle in Nentershausen (Kirchenkreis Rotenburg), bevor er 1989 zum Dekan des Kirchenkreises Melsungen berufen wurde. Im November 2012 trat er in den Ruhestand.

Neben seinem Dekansamt engagierte sich Schulze in vielfältiger Weise auf der Ebene der Landeskirche wie auch der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). So gehört er der Landessynode seit 1982 an und ist seit 2003 stellvertretendes Mitglied der EKD-Synode. Von 2004 bis 2010 gehörte er als stellvertretender Präses der Landessynode dem Synodalvorstand an und 2010 wurde er zum Präses der Landessynode gewählt; seit 2004 gehört er dem Rat der Landeskirche an. Unter seinem Vorsitz hat der Ausschuss für Personalentwicklungsplanung ein neues Konzept für die künftige Pfarrstellenzahl entwickelt. Er war Mitglied in der Lenkungsgruppe für den Reformprozess der Landeskirche sowie der Lenkungsgruppe für den Kooperationsprozess der beiden hessischen Landeskirchen.

Über Jahre hinweg war er Sprecher der Dekanekonferenz, Mitglied im Rechtsausschuss der Landeskirche und im Beratungsausschuss zur Anstellung von Hilfspfarrern sowie im Disziplinarhof der EKD und des Landeskirchengerichts. Über ein Jahrzehnt hinweg gehörte Schulze dem Leitungskreis des ehemaligen Amtes für Kirchliche Dienste an und war dessen stellvertretender Direktor. Von 1988 bis 2003 war er Mitglied des Landesausschusses Kirchentag und war für die Ausrichtung des Landeskirchentages im Jahr 2000 in Melsungen mitverantwortlich. 2008 wurde ihm für seine langjährige Tätigkeit in vielen leitenden Gremien der Landeskirche der Ehrentitel «Kirchenrat» verliehen.

Rudolf Schulze ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. (24.09.2013)

Impressionen vom Empfang in Hofgeismar: