Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Jul 2011

Oslo/Hannover (epd/medio). Kirchenvertreter haben mit Entsetzen und Trauer auf die verheerenden Anschläge in Norwegen reagiert. Die norwegische lutherische Bischöfin Helga Haugland Byfuglien verurteilte die Tat als Akt sinnloser Gewalt. In einem Trauergottesdienst am 24. Juli im Dom von Oslo sprach sie den Hinterbliebenen Trost zu: «Ihr seid nicht allein in Eurer Trauer.» Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, zeigte sich am Wochenende geschockt und drückte den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus. In vielen Sonntagsgottesdiensten in Deutschland gedachten die Gläubigen der Opfer.

Am 22. Juli waren bei einer Bombenexplosion im Regierungsviertel von Oslo acht Menschen und bei einem anschließenden Massaker in einem sozialdemokratischen Ferienlager auf der Insel Utøya 68 Menschen getötet worden. Zunächst hatten die Sicherheitsbehörden von bis zu 93 Opfer gesprochen, diese Zahl dann aber nach unten korrigiert. Der 32-jährige mutmaßliche Täter gehört der rechten Szene an.

An dem ökumenischen Gottesdienst in Oslo nahmen neben Hinterbliebenen und Überlebenden auch Spitzenvertreter des norwegischen Staates teil. «Noch sind wir geschockt, aber wir werden unsere Werte nicht aufgeben», sagte Ministerpräsident Jens Stoltenberg in einer bewegenden Ansprache. «Unsere Antwort lautet: mehr Demokratie, mehr Offenheit, mehr Menschlichkeit».

Der norwegische Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, sagte, er sei «tief traurig, dass dies in meinem geliebten Land geschehen ist». Norwegen sei nun auf internationale Solidarität angewiesen, unterstrich der Theologe von der norwegischen lutherischen Kirche, der rund 85 Prozent der Bevölkerung angehören. (26.07.2011)