Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 26 Aug 2008

Kassel (epd). Die wirtschaftliche Zukunft Nordhessens liegt nach einer kirchlichen Studie im Aufbau betrieblicher Kompetenzen durch Forschung, Kooperation sowie Aus- und Weiterbildung.

Dies sei ein erstes Zwischenergebnis einer Studie mit dem Titel «Wirtschaften im Dienst der Menschen», die im Auftrag der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck die wirtschaftlichen Auswirkungen der Globalisierung auf Nordhessen untersucht habe, sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein am Dienstag in Kassel.

Die Untersuchung solle eine differenzierte Sicht auf die Globalisierung fördern und herausfinden, wo die Stärken der Region lägen. Die Region Nordhessen sei durch Mobilitätswirtschaft, Logistik, Medizintechnik und alternative Energietechnologie stark in die weltwirtschaftlichen Warenströme eingebunden, berichtete der Kasseler Wirtschaftswissenschaftler Otfried Kießler. Als ein Verlust sei es hingegen anzusehen, dass in Nordhessen viele Unternehmen verkauft worden seien und nun von außen gesteuert würden.

Klare Verlierer der Globalisierung in Nordhessen sind nach Aussage des Projektkoordinators Pfarrer Herbert Lucan junge Menschen mit einer schlechten Ausbildung. «Diejenigen, die schon immer Schwierigkeiten hatten, sind durch die neue Herausforderung besonders betroffen», sagte er. Hier sei auch die Kirche aufgefordert, sich noch stärker einzumischen.

Bischof Hein wies darauf hin, dass viele Menschen noch gar nicht wahrnähmen, wie die globale Vernetzung vor Ort bereits stattfinde. «Eine Alphabetisierung in diesen Zusammenhängen ist notwendig», betonte er. Auch die Kirche habe, zumal sie ein bedeutender Arbeitgeber in der Region sei, eine Mitverantwortung für den Zustand der Gesellschaft.

Ausgangspunkt für das Projekt war die Anregung des Bischofs, das Phänomen der Globalisierung mit Blick auf die nordhessische Region zu untersuchen. Damit hatte sich die Projektgruppe aus Mitarbeitern der Kirche, der Wirtschaft und der Universität mit ingesamt 18 Teilnehmern seit 2006 befasst. Die Studie soll weiter vertieft werden. Ziel sei es, praktische Maßnahmen zu entwickeln, erläuterte der Projektkoordinator Bruno Inkermann, Leiter der Ökumenischen Werkstatt Kassel.

Herausgegeben wird die Studie von den Dezernaten Ökumene, Weltmission und Entwicklungsfragen sowie Bildung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und ist im Landeskirchenamt, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel, Telefon: 0561 9378-245 (Frau Manz), Fax: 0561 9378-417 oder per Mail: oew.ks@ekkw.de erhältlich. (26.08.2008)

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Hier können Sie den Zwischenbericht zur Studie «Wirtschaften im Dienst der Menschen» herunterladen:

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