Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 09 Apr 2010

Kassel/Bischkek (epd). Der blutige Umsturz in Kirgistan hat in der Evangelisch-Lutherischen Kirche des zentralasiatischen Landes offenbar keine Opfer gefordert. Dies sagte der Ökumenedezernent der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Wilhelm Richebächer, am Freitag nach einem Telefonat mit Bischof Alfred Eichholz dem epd in Kassel. Die unklare Machtlage könne aber noch mehrere Tage für Plünderungen und bürgerkriegsähnliche Zustände sorgen. Die lutherische Kirche in Kirgistan ist eine Partnerkirche der EKKW.

Bischof Eichholz hoffe, dass seine Kirche unter der neuen Regierung zumindest nicht schlechter gestellt werde, so Richebächer weiter. In der Vergangenheit habe sie immer wieder unter dem Verdacht gestanden, eine Sekte zu sein. Auch die Synode der EKKW hatte im Jahr 2008 vor dem Hintergrund einer Änderung des Religionsgesetzes den damaligen Präsidenten Kurmanbek Bakijew aufgerufen, die Religionsfreiheit zu gewährleisten.

Er hoffe, dass es in Bezug auf die politische Situation in Kirgistan bald Klarheit geben und es nicht zu weiteren Opfern kommen werde, ergänzte Richebächer. Er habe Bischof Eichholz gebeten, eventuelle Hilfswünsche umgehend der EKKW mitzuteilen. Medienberichten zufolge haben die Unruhen der vergangenen Tage bis zu 100 Todesopfer sowie mehr als 1.000 Verletzte gefordert.

Der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kirgistan gehören lediglich rund 1.500 Mitglieder an. Die seit 1997 bestehende Partnerschaft mit der kurhessischen Kirche war im Mai 2009 bei einem Besuch von Bischof Martin Hein in Kirgistan um weitere fünf Jahre verlängert worden. Im Januar dieses Jahres hatte Hein Bischof Eichholz und Religionsminister Kanybek Osmonaliev in Kassel empfangen und erneut die Religionsfreiheit in dem zentralasiatischen Land angemahnt. (09.04.2010)