Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Okt 2012

Berlin (medio). Anlässlich der Bekanntgabe der Umlagehöhe im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für das kommende Jahr hat die «klima-allianz deutschland» an die Bundesregierung appelliert, die wahren Kosten von Atom– und Kohlestrom zu berücksichtigen und die Privilegierung energieintensiver Unternehmen zu beenden. Nicht in erster Linie die Erneuerbaren Energien würden den Preis der EEG-Umlage in die Höhe treiben, sondern die Umlage-Befreiung für mehr als tausend Unternehmen, die diese erhalten, teilte das Klimaschutzbündniss mit, dem auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck angehört. Diese Unternehmen verbrauchen den Angaben zufolge rund 18 Prozent des deutschen Stroms, zahlen aber nur 0,3 Prozent der Umlage für erneuerbare Energien.

Prof. Dr. Hans Diefenbacher, ehrenamtlich Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Umweltfragen, erklärte: «Wir müssen die CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung so weit und so schnell wie möglich senken. Dabei darf der Umbau des Energiesystems nicht einseitig auf Kosten der Verbraucher gehen.» Die EEG-Umlage müsse auf mehr Schultern verteilt und Transparenz darüber geschaffen werden, wie sich Strompreise zusammensetzen und Gewinne entstehen, so Diefenbacher. Dr. Katharina Reuter, Leiterin der Geschäftsstelle der «klima-allianz», wies darauf hin, dass Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Gas aufgrund der Verknappung und den nötigen Klimaschutzmaßnahmen langfristig deutlich teurer werde. «Rechnet man die Kosten durch Umwelt- und Gesundheitsschäden mit ein, ist erneuerbarer Strom teilweise schon heute deutlich günstiger als fossiler», so Reuter.

Mit der EEG-Umlage werden die Kosten, die aus der Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen entstehen, auf die Stromendverbraucher verteilt. Die Höhe des Umlagebetrages ergibt sich aus dem Unterschied der Einnahmen und Ausgaben, die bei der Verwertung des EEG-Stroms aus erneuerbaren Energiequellen entstehen. Die Höhe der Umlage wird immer zum 15. Oktober für das Folgejahr ermittelt und liegt aktuell bei 5,28 ct/kWh. Im Jahr 2012 betrug sie noch 3,59 ct/kWh. Die klima-allianz deutschland ist ein Bündnis für Klimaschutz, dem mehr als 100 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Entwicklung, Kirche, Jugend, Tierschutz, Verbraucherschutz und Gewerkschaften angehören. (17.10.2012)

Linktipp:

Die «klima-allianz deutschland» finden Sie im Internet unter:

klima-allianz.de