Radeln für die Klimawende: In Kassel ging es wegen der schwer einzuhaltenden Abstandsregeln zur Demonstration mit dem Fahrrad durch die Stadt. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Radeln für die Klimawende: In Kassel ging es wegen der schwer einzuhaltenden Abstandsregeln zur Demonstration mit dem Fahrrad durch die Stadt. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Sep 2020

Kassel/Frankfurt a.M./Wiesbaden (epd/medio). Rund 1.200 Menschen sind nach Angaben der Polizei am Freitag (25.9.) vom Kasseler Hauptbahnhof zu einer Fahrraddemonstration für mehr Klimaschutz gestartet. Aufgerufen zu dieser ersten Kundgebung nach der Corona-bedingten Zwangspause hatte die Initiative «Fridays for Future». Auf dem Kurs quer durch die Stadt schlossen sich weitere Teilnehmer dem Korso an. Danach gab es auf dem Platz vor dem Kasseler Hauptbahnhof einen Markt der Möglichkeiten, auf dem sich verschiedene Klimaschutzinitiativen präsentierten. 

Die Veranstalter hatten wegen der schwer einzuhaltenden Abstandsregeln zur Demonstration mit dem Fahrrad aufgerufen. Redner forderten von der Politik mutige Schritte in Sachen Klimaschutz noch vor den Wahlen. Es dürfe beim Nachdenken über den Klimaschutz keine Tabus mehr geben, forderte ein Redner. Fahrradclubs riefen zudem zu einer Verkehrswende auf.

Klimagebet in Kasseler Lutherkirche - Kundgebungen in weiteren hessischen Städten

Zuvor hatten sich rund 30 Teilnehmer zu einem Klimagebet vor der nahe des Hauptbahnhofes gelegenen Lutherkirche eingefunden. Eingeladen hatten verschiedene christliche Jugendgruppen, die später auch an der Demonstration teilnahmen. Kundgebungen fanden unter anderem auch in Frankfurt und Wiesbaden statt. In Frankfurt demonstrierten nach Polizeiangaben insgesamt rund 2.250 Menschen, die von drei verschiedenen Orten aus starteten. In Wiesbaden sprach die Polizei von 500 Teilnehmenden.

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck rief zu Klimaprotesten auf

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck unterstützte den Klimastreik und rief im Rahmen von «Churches for Future» zur Beteiligung an den Aktionen vor Ort auf. «Der aktuelle klimapolitische Kurs reicht bei Weitem nicht aus, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen», betont Stefan Weiß, Klimaschutzmanager der EKKW, im Vorfeld der Protestaktionen. Weiß forderte: «Wir brauchen ein auf dem 1,5 Grad-Ziel beruhendes Klimaschutzgesetz sowie eine zukunftsorientierte und nachhaltige Zusammenarbeit auf europäischer und globaler Ebene, in der das Thema der Klimagerechtigkeit und Verantwortung für die Folgen des Klimawandels eine zentrale Rolle spielen. Die Klimakrise trifft den globalen Süden in besonderer Härte. Die Corona-Pandemie verschärft die Probleme weiter.»
 
Die Lernerfahrungen aus der Corona-Krise hätten gezeigt, dass eine Gesellschaft mit politischem Willen zielgerichtet und effektiv handeln kann, so Weiß. Wissenschaftliche Beratung und die Bereitstellung finanzieller Mittel unterstützten dabei. «Im Hinblick auf die Klimakrise benötigen wir ein sofortiges und ebenso effektives Handeln, um ein gutes Leben auch für nachfolgende Generationen zu gewährleisten und die Schöpfung zu bewahren,» erklärte Weiß.
 
Die Landeskirche befinde sich bereits in der Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes mit konkreten Maßnahmen durch finanzielle Anreize für die Kirchengemeinden, Sensibilisierung der Kirchenmitglieder, Energiemanagement, nachhaltige Beschaffung und dem Bezug erneuerbarer Energieträger. «Durch unser lokales und regionales Handeln übernehmen wir Verantwortung für uns und die globalen Auswirkungen. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber noch viel vor uns», berichtete der Klimaschutzmanager. (25.09.2020)

Linktipp:

Interessierte können sich über die Aktionen und ihre Ziele bei «Fridays for Future» und «Churches for Future» im Internet informieren:

fridaysforfuture.de/(...)