Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 11 Okt 2019

Weltweit gingen die Menschen am 20.09. für das Klima auf die Straßen.
Medienhaus-Praktikant Johannes Schneider nahm an den Protesten in Kassel teil.

Am Freitag sollte ein weltweites Signal gesendet werden. Überall sollte für den Klimaschutz und einen nachhaltigeren Lebensstil demonstriert werden. Zahlreiche Verbände, Organisationen und Vereine schlossen sich dem Aufruf der Schüler-Bewegung Fridays-For-Future an, unter ihnen auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck. So demonstrierten diesmal nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene für den Klimaschutz.

Vor dem Start der Großdemonstration um 12 Uhr luden die evangelische Studierendengemeinde, die Schülerarbeit der Landeskirche und die Hoffnungsgemeinde zu einem Klimagebet in die Cross Jugendkulturkirche am Lutherplatz ein. Viele junge Menschen füllten die Kirche. An den Wänden hingen Plakate, die sich mit Zitaten und Sprüchen: «Make the World green again!», «Fällt Entscheidungen, nicht Bäume!» oder «Der Borkenkäfer ist nicht Schuld am Klimawandel!» waren zu lesen.

Unter dem Motto «Simon schläfst du?» sollten die Besucher die Möglichkeit haben vor der großen Kundgebung inne zu halten können. Trotz bedrohlicher Klimasituation und weiteren Katastrophen wach bleiben und etwas zu verändern, anstatt zu schlafen war Thema der Ansprachen und Gebete. Gott wurde um Beistand bei der Herausforderung des Klimawandels gebeten. Es herrschte eine ruhige und entspannte Stimmung, bei der die Dringlichkeit des Klimastreiks dennoch nicht unterging.

Anschließend setzten sich die Besucher in Richtung Hauptbahnhof in Bewegung, wo die Kundgebung startete. Hätten die Schüler nicht selbstgestaltete Plakate dabei gehabt, hätte man das ganze fast für einen Schulausflug an einem sonnigen Vormittag halten können. Als wir am Hauptbahnhof an kamen hatten sich dort schon viele Menschen eingefunden. Es war eine bunt gemischte Menschenmenge, die an diesem Tag demonstrieren wollte. Schüler, Rentner, Studenten und Berufstätige standen zusammen ein für den Klimaschutz. Was sie damit eindrucksvoll bewiesen ist, dass der Schutz unseres Klimas keine Frage der Generationen, sondern eine Frage der Menschlichkeit ist. Das Miteinander der Generationen war sehr stark zu spüren.

Die große Aufbruchsstimmung oder der unbedingte Wille Veränderungen zu erzwingen ging in der Menschenmenge jedoch etwas verloren. Zwar versuchten die Redner die Menschenmenge auf die Demonstration einzustimmen, die Reden gingen allerdings im allgemeinen Gemurmel unter. Der Demonstrationszug bahnte sich schließlich seinen Weg durch Kassels Innenstadt. Einige Schüler hielten Plakate hoch und vereinzelt ertönten Sprechchöre mit «Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!». Es ist beeindruckendes Bild, wenn tausende Menschen friedlich durch die Straßen ziehen.

Was bleibt vom Klimastreik übrig?

Als positives Signal ist sicherlich das starke Miteinander der Generationen zu erwähnen. Das Thema Klimaschutz ist endgültig in der Gesellschaft angekommen. Dieses Miteinander sollte in Zukunft bewahrt und weiter verstärkt werden. Der Klimawandel ist eine Herausforderung für alle Menschen gleichermaßen und kann nur gemeinsam bekämpft werden. (26.09.2019)