Die slowenische Künstlerin Rezka Arnuš gestaltete das Motiv mit dem englischen Titel «Come- Everything is ready» (Kommt, alles ist bereit!) und stellt darin ihr Heimatland und das Gleichnis des Festmahls dar. (Foto: © WGT e.V./Heine)

Die slowenische Künstlerin Rezka Arnuš gestaltete das Motiv mit dem englischen Titel «Come- Everything is ready» (Kommt, alles ist bereit!) und stellt darin ihr Heimatland und das Gleichnis des Festmahls dar. (Foto: © WGT e.V./Heine)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Feb 2019

Kassel (medio). Am 1. März ist Weltgebetstag. In mehr als 120 Ländern werden dann rund um den Globus Gottesdienste gefeiert, die in diesem Jahr unter dem Leitgedanken «Kommt, alles ist bereit» aus dem Lukas Evangelium (Lk 14, 13-24) stehen.

Die Aktion verbindet auch in Deutschland Menschen unterschiedlicher Konfessionen im Beten und Handeln für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte. Die elf Mitgliedsorganisationen des Deutschen Weltgebetstagskomitees laden zur Teilnahme an den vielen Gottesdiensten ein und appellieren für ein gemeinsames Abendmahl aller Konfessionen, heißt es in einer Mitteilung des Komitees. Für Christinnen und Christen überall auf der Welt sollen die Worte der slowenischen Frauen, die den Weltgebetstag vorbereitet haben, eine Einladung zur eucharistischen Tisch-Gemeinschaft sein, die immer noch nicht mit allen Konfessionen gemeinsam gefeiert werden kann.

Rezka Arnus ist die Künsterlin, die das Titelbild für den Weltgebetstag 2019 gestaltet hat. Sie hat nur noch 5% Sehfähigkeit und ist doch eine preisgekrönte bildende Künstlerin. Im Weltegebetstags-Video erklärt Sie ihre Arbeit.

Gottesdienst aus Slowenien will Raum für alle bieten

Die diesjährige Gottesdienstgestaltung lehnt sich an die Bibelstelle des Gleichnisses vom Festmahl an und möchte einen Raum für alle bieten. Der Gottesdienst entführt in das Naturparadies Slowenien zwischen den Alpen und der Adria und soll Raum für alle bieten, die sonst ausgegrenzt werden, wie z.B. Arme, Geflüchtete, Kranke und Obdachlose. Im Mittelpunkt dabei stehen die Themen Inklusion, Integration und die Stärkung der Gemeinschafft, heißt es auf der Website zum Weltgebetstag des Referates Erwachsenenbildung auf ekkw.de.

Social- Media Kampagne «#occupyheaven»

Eine Besonderheit des Weltgebetstages 2019 ist die Social- Media Kampagne «#occupyheaven». Sie will Menschen zum Mitmachen in den sozialen Netzwerken Facebook, Instagram und YouTube anregen. Der Hashtag bedeutet so viel wie «den Himmel stürmen» oder «den Himmel zu besetzten». Mit einem Foto auf Instagram oder Facebook können sich die Nutzer öffentlich zur Frauensolidarität bekennen und die Menschenrechtsorganisation FNEB in Kolumbien unterstützen, heißt es auf der Homepage zum Weltgebetstag. Die Organisation setzt sich seit vielen Jahren für Familien ein, in denen Angehörige auf gewaltsame Weise verschwunden sind.

Die Idee zur Kampagne stammt von Ute Dilger, Pfarrerin für den Weltgebetstag  in der Evangelischen Kirche Kurhessen- Waldeck. Dilger teilt seit vergangenem Jahr regelmäßig Beiträge auf den Social-  Media Kanälen. Das Mitmachen ist ganz einfach: Zwei Personen verbinden die Hände zum Gebet gen Himmel mit einem Wusch für Frauen auf der ganzen Welt. Im Beitrag, der die Hashtags #Weltgebetstag, #fneb, #esistnochplatz und #occupyheaven enthalten soll, können weitere Personen zum Mitmachen nominiert werden.

Videobeitrag aus der Kampagne #occupyheaven von Ute Dilger, Pfarrerin für den Weltgebetstag in der Landeskirche.

Gottesdienst-Livestream – Weltweit Teil der Tischgemeinschaft werden

Außerdem wird es einen interaktiven Livestream eines Gottesdienstes im Internet geben, an dem alle Interessierten am 1. März um 18 Uhr teilhaben können. Dieses Vorhaben wird organisiert vom ökumenischen Weltgebetstag- Team der Kirchengemeinde Hellmitzheim in Bayern in Zusammenarbeit mit dem Team der Evangelischen Jugend aus Markt Einersheim und Castell.

Die Idee: Der Stream wird so gestartet, dass andere Gemeinden ihre Tischgemeinschaft über das Internet nach Hellmitzheim verlängern können. Dazu werden ein Beamer und eine Leinwand an der Stirnseite einer langen Tafel aufgestellt. Zudem soll ein Austausch mit anderen feiernden Gemeinden über einen Chat und eine Social Wall möglich sein. Darauf können dann Beiträge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf Instagram und Twitter angeschaut werden. Weitere Informationen zu dieser Aktion finden Sie unter: weltgebetstag.de/aktuelles/news/livestream-zum-weltgebetstag/

Länderinfo: Slowenien

Slowenien ist eines der kleinsten und jüngsten Länder der Europäischen Union. Von den grade einmal 2 Millionen Menschen im Land sind knapp 60 Prozent katholisch. Nur etwa ein Fünftel der Bevölkerung praktiziert seinen Glauben, obwohl das Land tiefe christliche Wurzeln hat. Obwohl Slowenien erst um Jahr 1991 die Unabhängigkeit erlangte, galt es über Jahrzehnte als Knotenpunkt für Handel und Menschen aus aller Welt. Sie brachten vielfältige kulturelle und religiöse Einflüsse mit. Schon zu Zeiten Jugoslawiens galt der ehemalige Teilstaat Slowenien als das Aushängeschild für wirtschaftlichen Fortschritt. Heute liegt es auf der «berüchtigten» Balkanroute, auf der seit 2015 tausende vor Krieg und Verfolgung flüchtende Menschen nach Europa kommen.

Der Weltgebetstag in Slowenien ist noch sehr jung. Erst ab 2003 gibt es ein landesweites engagiertes Vorbereitungs- Team. Dank Kollekten und Spenden zum Weltgebetstag der Sloweninnen fördert das deutsche Weltgebetstagkomitee die Arbeit seiner weltweiten Partnerinnen. 

Stichwort: Weltgebetstag

Den Weltgebetstag gibt es seit über 130 Jahren und wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Jeden ersten Freitag im März sind Frauen, Männer und Kinder dazu eingeladen, gemeinsam für Frieden, Gerechtigkeit und die Würde der Frauen zu beten. Auf diese Weise wandern die Gebete über 24 Stunden um die Erde und verbinden Christen über Landesgrenzen hinaus. Durch das gemeinsame Erleben und Gestalten des Weltgebetstages lernen sich Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen kennen und schätzen. So entstehen enge Kontakte und Freundschaften weltweit. Im vergangenen Jahr kam anlässlich des Weltgebetsages aus dem südamerikanischen Surinam ein Spenden- und Kollektenbetrag von über 2,5 Millionen Euro zusammen. Neben der internationalen Weltgebetstagbewegung wurden mit diesem Geld laut Weltgebetstagskommitee 58 verschiedene Frauen- und Mädchenorganisationen in insgesamt 26 Ländern gefördert. Dieses Jahr unterstützt die Weltgebetstagbewegung aus Deutschland Menschenrechtsprojekte in Kolumbien, Bildung für Flüchtlingskinder im Libanon, einen Verein von Roma-Frauen in Slowenien und viele weitere Partnerinnen in Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika. (20.02.2019)

Linktipp:

Allgemeinde Informationen zum Weltgebetstag erhalten Sie unter

weltgebetstag.de

Social-Media-Kampagne:

Die Kanäle zur Social-Media-Kampagne der Landeskirche finden Sie unter

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