Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 24 Jul 2015

Wiesbaden (epd). Am Donnerstag ist in der Wiesbadener Marktkirche die Wanderausstellung «475 Jahre Konfirmation - Vom Übergang zur Mündigkeit» eröffnet worden. Die Schau, die an die Ersterwähnung der Konfirmation in der sogenannten «Ziegenhainer Zuchtordnung» erinnere, werde bis zum 12. Oktober zu sehen sein, teilten die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) mit. Die Ausstellung war von der EKKW entwickelt worden.

Bei der Ausstellungseröffnung zeigte sich Bischof Martin Hein (EKKW) froh und stolz darüber, dass die Konfirmation ihren Siegeszug von Hessen in die Welt angetreten hat. «Davon kann man sich auf einigen Tafeln der Ausstellung einen Eindruck verschaffen, etwa von der Feier der Konfirmation in Indien, in Südafrika und in Estland.» Darüber hinaus zeige die Schau, dass die Konfirmandenarbeit konzeptionell immer stärker mit der Jugendarbeit zusammengedacht werde. «Sie ist insofern längst nicht mehr als Unterweisung zu verstehen, sondern als spannende, auch erlebnispädagogische Erneuerung im gemeindlichen Zusammenhang», sagte Hein.

Ulrich Oehlschläger, Präses der EKHN-Synode, bezeichnete die Arbeit mit Konfirmanden als eines der «bedeutendsten außerschulischen Bildungsfelder der Kirche». Dabei gehe es nicht nur darum, «dass Jugendliche sich ihren persönlichen Glauben erschließen», sondern auch darum, «dass sie Fähigkeiten und Werthaltungen ausbilden», die in einer weltanschaulich und kulturell vielfältigen Gesellschaft wichtig seien. Deshalb sei der Konfirmandenunterricht als Tradition «immer mit der Pflicht zu ihrer Weiterentwicklung verknüpft». So seien längst Prüfungen zugunsten von Vorstellungsgottesdiensten abgeschafft, und Belehrung sei durch Teilhabe ersetzt worden.

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sagte: «Ich bin zuversichtlich, dass eine Ausstellung wie diese geeignet ist, das Verständnis für die religiösen Verhältnisse nicht nur in Hessen, sondern in ganz Deutschland zu schärfen.» Der Übergang zur Mündigkeit spiele nicht nur in der Konfirmation eine beutende Rolle, sondern auch im Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen.

Auf 24 Tafeln werden in der Schau historische, religiöse und aktuelle Aspekte der Konfirmation beleuchtet. Sie spannt dabei den Bogen von der Entstehung der Konfirmation bis zu neuen Modellen der Konfirmandenarbeit. Martin Bucers «Ziegenhainer Zuchtordnung» von 1538/39 sah erstmals vor, dass getaufte Kinder im christlichen Glauben unterwiesen und konfirmiert werden sollten, wenn sie in einer öffentlichen Prüfung durch den Pfarrer bewiesen hatten, dass sie den christlichen Glauben verstanden haben. An diese Grundlage der heutigen Konfirmation erinnert die Ausstellung. (24.07.2015)

Linktipp:

Besuchen Sie die Ausstellung online unter:

jahr-der-konfirmation.de

Hintergrund:

Informationsbroschüre zur Ausstellung «475 Jahre Konfirmation - Vom Übergang zur Mündigkeit» der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck:

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