Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 20 Jul 2017

Kassel (medio). Angesichts der rückläufigen Mitgliederzahlen und der Kirchensteuerentwicklung unterstrich Bischof Prof. Dr. Martin Hein die Notwendigkeit, den eingeschlagenen Konsolidierungskurs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck beizubehalten. Anhand der Kirchensteuerentwicklung könne man erkennen, dass der Verlust an Mitgliedern vor allem die Kirchensteuerzahler betreffe.

Hein äußerte sein Bedauern darüber, dass Menschen die Kirche verließen, «mit denen wir gemeinsam gern Gemeinde erfahren und leben würden».

Mitgliederentwicklung weiterhin rückläufig

Der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehörten zum Stichtag (31.12.2016) 829.678 Menschen an. Damit hatte sich die Zahl der Mitglieder gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent verringert (2015: 843.970 Mitglieder). Während aus der Landeskirche im vergangenen Jahr 4.777 Mitglieder ausgetreten waren – das sind 0,58 Prozent der Gemeindemitglieder – waren 1.308 Gemeindeglieder aufgenommen worden (= 0,16 Prozent). In dieser Zahl sind Erwachsenentaufen, Übertritte und Wiederaufnahmen zusammengefasst. Dazu kamen 6.118 Kinder, die 2016 getauft wurden. Hauptursache für den Rückgang der Gemeindegliederzahlen war auch 2016 die Zahl der Sterbefälle (11.514).

Gedanke der Gemeinde Jesu Christi wieder stärker in den Blick nehmen

Bischof Hein betonte, man müsse deutlicher machen, warum es gut sei, in der Kirche zu sein, und warum die Mitgliedschaft auch mit einem finanziellen Beitrag verbunden sei. Für den Bischof lautet die Botschaft an evangelische Christen: «Es ist gut, dass Du in der Kirche bist. Da geht es um elementarste Dinge des Lebens. Und wenn Du Dich dieser Gemeinschaft entziehst, wird auch die Gemeinschaft darunter leiden.» Den Gedanke der Gemeinde Jesu Christi gelte es wieder stärker in den Blick zu nehmen, so Hein. Außerdem sei es  dringend notwendig, «persönliche Begegnungen zu ermöglichen, Begegnungen mit Pfarrerinnen und Pfarrern, Begegnungen mit Mitarbeitenden in der Kirche».

Haushalt erstmals geringer veranschlagt

Hinsichtlich der Haushaltsentwicklung verwies der Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Volker Knöppel, auf den aktuellen Haushalt, der im Jahr 2017 mit 232.684.000 Euro erstmals einen geringeren Ansatz habe (189.000 Euro geringer als  im Jahr 2016). Dieser Trend werde sich wahrscheinlich fortsetzen. Dr. Knöppel sagte: «Wir haben in den vergangenen Jahren wichtige Entscheidungen getroffen, um uns auf geringere Einnahmen in der Landeskirche vorzubereiten. Damit sind wir in der Lage, als Volkskirche präsent zu sein und unseren gesellschaftlichen Auftrag wahrzunehmen.» (21.07.2017)

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Ein Faltblatt mit umfangreichen Angaben zu den Zahlen zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck können Sie im Bereich «Unsere Kirche» herunterladen:

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