Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Apr 2013

Kassel (epd). Mit einem Impulspapier will die Bildungskammer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten. Dazu seien unter anderem Vernetzungen und Kooperationen zwischen unterschiedlichen Bildungsorten und -trägern von großer Bedeutung, sagte Gudrun Neebe, Vorsitzende der Bildungskammer, bei der Vorstellung des Papiers am Mittwoch in Kassel. Es gehe auch darum, schon bestehende Angebote zu den Zielgruppen zu bringen.

Bischof Martin Hein hob hervor, dass Bildung ein Kernbereich kirchlichen Handelns sei. So befänden sich beispielsweise die Hälfte aller Kindertagesstätten in Hessen in evangelischer oder katholischer Trägerschaft. «Bildungspolitik ist nachhaltige Sozialpolitik», sagte er. Wenn jetzt in Bildung investiert werde, könnten in Zukunft Sozialausgaben vermieden werden.

Mangelnde Bildung sei heute kein Schicksal mehr, so Hein weiter. Wenn Bildung thematisiert werde, gebe es durchaus auch eine Durchlässigkeit von unten nach oben. Allerdings hätten viele Eltern die Sinnhaftigkeit etwa des Bildungspaketes für ihre Kinder noch nicht erkannt. Das Impulspapier solle zu einer Bewusstseinsbildung beitragen. Kirchengemeinden und Multiplikatoren spielten hierbei eine wichtige Rolle.

Kritik übte Neebe, die auch Direktorin des Pädagogisch-Theologischen Instituts der Kirche ist, am geplanten Kindertagesstättenförderungsgesetz der Hessischen Landesregierung. «Wenn die Rahmenbedingungen verschlechtert werden, ist das kein Beitrag zur Inklusion», sagte sie. Auch der Fachverband für Evangelische Kindertageseinrichtungen habe sich intensiv für Veränderungen an dem Gesetz engagiert. Bisher habe man mit den Protesten immerhin einen Teilerfolg erzielt, über den man aber noch nicht glücklich sei.

Die Kirche leiste durch kostenlose Beratungsstellen, Rüstzeiten für Kinder und Jugendliche, Hausaufgabenbetreuungen, Schulseelsorge und anderes mehr schon jetzt einen bedeutenden Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit, ergänzte Neebe. «Wir können die soziale Schieflage in unserem Land nicht allein beheben, können aber einen Beitrag dazu leisten», sagte Hein.

Zu beziehen ist das Impulspapier «Grenzen überwinden - Teilhabe erfahren» über das PTI Kassel, Frau Astrid Nelle-Hüneburg, Heinrich-Wimmer- Str. 4, 34131 Kassel, Tel 0561 9307-146, Fax 0561 9307-177, E-Mail: astrid.hueneburg@ekkw.de (17.04.2013)

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Weitere Informationen zu dem Impulspapier finden Sie im Internet unter:

pti-kassel.de