Die langfristige Projektion der Uni Freiburg beschäftigt sich mit den Kirchenmitgliedern und dem Kirchensteueraufkommen. (Foto: Pixabay/Roberson)

Die langfristige Projektion der Uni Freiburg beschäftigt sich mit den Kirchenmitgliedern und dem Kirchensteueraufkommen. (Foto: Pixabay/Roberson)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 07 Mai 2019

Kassel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) ist von den Ergebnissen der am 2. Mai 2019 in Frankfurt vorgestellten Prognose über die Mitgliederentwicklung in den christlichen Kirchen in Deutschland bis 2060 nicht überrascht. «Die Herausforderungen sind für uns nicht neu», kommentierte Vizepräsident Volker Knöppel die Ergebnisse. «Hier wird noch einmal statistisch erhärtet, was wir schon zuvor wussten oder zu wissen meinten», sagte er. Durch die Ergebnisse könne man nun manche Dinge aber klarer sehen und Probleme gezielter aufgreifen.

Die EKKW beschäftige sich schon seit langem mit ihrer künftigen Entwicklung, ergänzte Prälat Bernd Böttner. So sei 2011 ein Zukunftsausschuss eingesetzt worden, der sich mit der künftigen Gestalt der Kirche befassen sollte. Der daraufhin 2015 beschlossene Reformprozess, der Kürzungen von 25 Prozent (50 Millionen Euro) bis 2026 vorsieht, werde derzeit umgesetzt, sagte er.

Bischof Martin Hein wies darauf hin, dass die Frage der Volkskirche keine ausschließliche Frage der Größe, sondern des Glaubens und des Engagements sei. So habe etwa die Kirche in der ehemaligen DDR, die mit allen Mitteln vom Staat kleingehalten wurde, maßgeblich zur friedlichen Revolution beigetragen.

Stichwort: Prognose zur Mitgliederentwicklung

Das Forschungszentrum Generationenverträge der Freiburger Universität hat für die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine Prognose dazu erstellt, wie sich die Zahl der Mitglieder und die Höhe des Kirchensteueraufkommens in den kommenden 40 Jahren verändern werden. Während im Jahr 2017 noch mehr als jeder Zweite einer der beiden großen christlichen Kirchen angehörte, wird es im Jahr 2060 voraussichtlich nur höchstens jeder Dritte sein, legt man die Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamts zugrunde. Die Zahl der Mitglieder könnte von 44,8 Millionen im Jahr 2017 auf 22,7 Millionen Menschen im Jahr 2060 sinken. Die Prognose basiert auf der demografischen Entwicklung und der Annahme, dass sich die Trends bei Taufen sowie Ein- und Austritten fortsetzen. (07.05.2019)

Linktipp:

Weitere Informationen zur langfristigen Projektion der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens der Universität Freiburg in Verbindung mit der EKD finden Sie hier:

ekd.de/kirche-im-umbruch