Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 13 Mär 2013

Kassel/Lahore (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck will von Verfolgung bedrohte Christen in Pakistan unterstützen. Bischof Prof. Dr. Martin Hein sagte Bischof Azariah von der anglikanischen Kirche von Pakistan schnelle und unbürokratische Hilfe durch eine Unterstützung von 10.000 Euro zu. Die Gelder stammen aus den Mitteln für Nothilfe, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. «Wir wollen damit ein Zeichen unserer Solidarität mit den Gewaltopfern und der Verbundenheit mit unseren Glaubensgeschwistern setzen», so der Bischof. Anlass war ein Treffen der beiden Bischöfe am 11. März, bei dem Bischof Azariah von Übergriffen auf Christen in seiner Heimat berichtete.

In der im Nordosten Pakistans gelegenen Stadt Lahore seien am 9. März über 100 Häuser christlicher Bürger von aufgebrachten Muslimen niedergebrannt worden, berichtete Bischof Azariah. Todesopfer seien nicht zu beklagen - die Christen hätten dabei aber ihren gesamten Besitz verloren. Ausschreitungen dieser Art kämen laut Bischof Azariah häufiger vor. Er bat um geistlichen Beistand und materielle Hilfe für die Opfer. Auch müsse die internationale Öffentlichkeit verstärkt von diesen Vorgängen unterrichtet werden, erklärte Azariah.

Bischof Hein und Bischof Azariah sind seit längerem durch vielfältige ökumenische Arbeitszusammenhänge verbunden. Beide sind Mitglied des Zentralkomitee des Ökumenischen Rates der Kirchen. Bischof Samuel Azariah ist seit 25 Jahren Bischof der Church of Pakistan.

Hintergrund: Christen in Pakistan

Von den rund 117 Mio. Pakistani sind nur ca. 2,5 Millionen Christen. Die meisten davon gehören der katholischen und der anglikanischen Kirche an. Die Situation im Land ist durch politische Instabilität und Terroranschläge durch die Taliban gekennzeichnet, die auch den Fundamentalismus in der muslimischen Bevölkerung immer wieder anfachen, heißt es in der Pressemitteilung. (13.03.2013)