Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Mär 2010

Kassel (medio). Mit der Initiative «Mit Kindern neu anfangen» will die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck in diesem Jahr durchstarten und sich an junge Familien mit Kindern in den ersten Lebensjahren bis hin zum Grundschulalter wenden. Hintergrund sei die Erfahrung, dass viele Eltern die Taufe für ihre Kinder wünschen, in religiösen Fragen aber unsicher sind, teilte Dr. Harald Riebold, Bildungsreferent für Kinder und Jugendliche im Landeskirchenamt, in Kassel mit. Die Kirchengemeinden sollen darin unterstützt werden, die religiöse Sozialisation von Kindern kreativ und fundiert zu begleiten.

Kinder und ihre Familien bräuchten Angebote, die ihnen in religiöser Sicht Halt und Perspektiven geben, heißt es in der Projektbeschreibung, die bewusst kein bindendes religionspädagogisches Konzept vorgibt. Es soll an bewährte und innovative Angebote, wie Tauferinnerungsgottesdienste oder Eltern-Kind-Gruppen angeknüpft werden. Dabei regt die Initiative an, vorhandene Einrichtungen, wie z.B. Kindertagesstätten oder Horte, als Kooperationspartner zu gewinnen.

Seit Projektstart 2009 bereits über 40 Gemeinden beteiligt

Den offiziellen Startschuss für das Projekt, dessen Idee aus der Evangelischen Kirche von Westfalen stammt, gab die Landeskirche bereits vor einem Jahr. Inzwischen sind nach Riebolds Angaben über 40 Gemeinden aus Kurhessen-Waldeck mit dabei. Darunter sind auch die Kirchengemeinden Niedermittlau, Meerholz-Hailer und Freigericht-Somborn im Main-Kinzig-Kreis. Dort werden an junge Familien z.B. Karten zur Geburt eines Kindes verschickt und die Eltern dabei über Angebote der Kirchengemeinden für Kinder informiert, erklärte Jugendleiter Andreas Kaufmann von der Projektgruppe aus Meerholz-Hailer «Mit Kindern neu anfangen»  gegenüber medio.

Dass die Karten bei den jungen Familien gut ankommen - davon hat sich medio-Reporter Siegfried Krückeberg vor Ort überzeugt: «Die Rückmeldungen waren mehr als positiv», berichtete Pfarrer Holger Siebert aus Freigericht-Somborn. Es hätte viele telefonische Reaktionen gegeben, in denen die Angeschriebenen die Aktion lobten, so Siebert weiter. Als nächsten Schritt wollen die Gemeinden alle Glückwunschkarten persönlich überbringen. Dazu werden Menschen in der Gemeinde gesucht, die gerne Besuche machen und gut Gespräche führen können - auch über Glaubensthemen, so Pfarrerin Dr. Elke Seifert aus Niedermittlau. Um den Kontakt der Kinder zur Kirchengemeinde später nicht abreißen zu lassen, sind weitere Aktionen geplant, wie z.B. Tauferinnerungsgottesdienste oder eine CD mit Kinderliedern, Gebeten und Geschichten.

Von den Ideen anderer profitieren - Regionale Vernetzung und Studientag in Kassel

Damit möglichst viele Gemeinden von dem Ideen-Reichtum profitieren können, ist in der landeskirchlichen Initiative eine umfangreiche Vernetzung vorgesehen, so Harald Riebold, der für die Koordination der beteiligten Gemeinden zuständig ist. So seien regionale Arbeitsgruppen gebildet worden, die sich zum Austausch treffen und die Zusammenarbeit in den Regionen verabreden. Bei einem Studientag am vergangenen Samstag (13.3.) trafen sich zudem 45 Menschen aus 18 Gemeinden im Haus der Kirche in Kassel und tauschen sich über kreative Ideen und bewährte Modelle aus. Solche Studientage soll es laut Riebold zukünftig jährlich geben. 

Das Projekt «Mit Kindern neu anfangen» ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Begleitmaterialen und weitere Informationen sind erhältlich beim Bildungsdezernat des Landeskirchenamtes, Dr. Harald Riebold, Wilhelmshöher Allee 330, 34131 Kassel, Tel. (0561) 9378-347, E-Mail: riebold.lka@ekkw.de (16.03.2010)

Linktipp:

Weitere Informationen und die Projektbeschreibung finden Sie auf den Seiten der Arbeitsstelle für Kindergottesdienst unter:

ekkw.de/kigo/