Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 15 Apr 2014

Kassel (epd). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck will ihren Kohlendioxidausstoß bis 2020 um 35 Prozent reduzieren. Dafür habe die Synode der Landeskirche auf ihrer Frühjahrstagung die Umsetzung eines integrierten Klimaschutzkonzepts beschlossen, sagte Vizepräsident Dr. Volker Knöppel bei der Vorstellung des Vorhabens am Dienstag in Kassel. Die Reduzierung, für die ein Programm mit 37 Maßnahmen vorliege, beziehe sich auf den Stand des Jahres 2012.

Hauptverursacher der Emissionen seien Kirchen und kirchliche Gebäude, sagte Knöppel weiter. Ihr Anteil bei den Emissionen liege bei 83 Prozent. Elf Prozent entfielen auf den Bereich Mobilität, sechs Prozent auf den Bereich Beschaffung. Um Energie einzusparen, genüge es oftmals schon, diese effizienter zu nutzen, sagte er.

Die Dezernentin für Ökumene und Entwicklung, Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter, wies darauf hin, dass die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes eng mit dem Thema Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zusammenhänge. Eine Umkehr bei der globalen Herausforderung des Klimawandels sei dringend nötig, sagte sie. Der immer mehr zu spürende Klimawandel treffe die am meisten, die am wenigsten dazu beitrügen. «Wir brauchen neue Leitbilder», sagte sie.

Gütter räumte ein, dass die Resonanz auf das Klimaschutzkonzept bei den Pfarrern ambivalent aufgenommen werde. «Das ist kein einfaches Thema», sagte sie. Dennoch gebe es bei vielen die Einsicht, dass eine Reduzierung der Emissionen notwendig sei. Unter Umständen werde man sich auch von liebgewonnenen Gewohnheiten verabschieden müssen. So sei etwa zu überdenken, ob eine Gemeinde im Winter eine «Winterkirche» im Gemeindehaus einrichten könne, um so bei der Beheizung der Kirche zu sparen. Vielerorts sei dies jetzt schon üblich.

Ute Stey, die für Umweltfragen zuständige juristische Dezernentin der Landeskirche, wies auf bereits bestehende Initiativen der Landeskirche in Umweltfragen hin. So gebe es einen Energiesparfonds, aus dem etwa die energetische Sanierung von Pfarrhäusern gefördert werde. Aber auch die Umweltbeauftragten der Kirchenkreise, ein Umweltpreis sowie eine jährliche Umweltkonsultation an der Evangelischen Akademie Hofgeismar seien wichtige Instrumente, erläuterte die Oberlandeskirchenrätin. Schließlich habe das Landeskirchenamt bereits im Jahr 2004 eine Solaranlage auf dem Dach installiert und produziere damit Strom. (15.04.2014)

Hintergrund:

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