Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Jan 2013

Kassel (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck will einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum praktischen Klimaschutz gehen. Am Dienstag (22.1.) stellte Bischof Prof. Dr. Martin Hein gemeinsam mit Experten aus dem landeskirchlichen Baudezernat und einer externen Beratungsfirma der Öffentlichkeit die Planungen für die Entwicklung eines integrierten Klimaschutzkonzepts für die Landeskirche vor. Erklärtes Ziel ist es, Energie einzusparen und den CO2-Ausstoß zu senken. Bis zum Jahr 2015 sollen 25 Prozent der CO2-Emissionen bezogen auf das Jahr 2005 eingespart werden, teilte die Landeskirche mit. Dies decke sich mit dem Einsparungsziel der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

«Wir wollen einen effizienten Beitrag zum Klimaschutz leisten», erklärte Bischof Hein bei der Präsentation im Haus der Kirche in Kassel. Klimaschutz sei eine «Querschnittsaufgabe», die auf allen Ebenen der Landeskirche ansetzen müsse, so der Bischof. In den nächsten Monaten sollen in Gemeinden und Einrichtungen klimarelevante Bereiche wie Gebäude, Liegenschaften, Mobilitätsverhalten und Beschaffungswesen untersucht werden, erläuterte Andreas Steege von der Firma target aus Hannover, die mit der Erstellung des Konzepts beauftragt ist. Besonders wichtig sei es, die regionalen Akteure aktiv in das Klimaschutzkonzept einzubinden, was unter anderem durch jeweils zwei Workshops in den vier Sprengeln der Landeskirche geschehen soll. Im November 2013 will man einen Maßnahmenkatalog mit konkreten Schritten zur Umsetzung vorlegen.

Bei der Entwicklung des Konzepts soll auf bereits etablierte Klimaschutzaktivitäten der Landeskirche aufgebaut werden, sagte Kirchenoberamtsrat Jörn Kring, der das Referat Bauverwaltung, Gebäudeverwaltung und Liegenschaften im Baudezernat des Landeskirchenamtes leitet. So unterhalte die Landeskirche bereits einen Energiesparfonds, aus dem bisher hauptsächlich die energetische Sanierung von Pfarrhäusern finanziell unterstützt wurde. Im Haushalt 2012/2013 seien dafür rund 1,25 Mio. Euro eingeplant worden. Außerdem betreibt die Landeskirche ein eigenes Umweltpfarramt und lobt regelmäßig einen Umweltpreis aus, der Umweltschutzprojekte in den Kirchengemeinden würdigt, so Kring weiter. Seit 2007 gehört die Landeskirche zudem der Klima-Allianz an.
 
Insgesamt gibt es laut Kring rund 2.700 Gebäude (darunter Kirchengebäude, Pfarrhäuser, Gemeindehäuser und Kindertagesstätten), die für die Untersuchung relevant sind. Für diese Gebäude soll eine Gesamtenergiebilanz erstellt werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen der target GmbH sollten dann möglichst schnell umgesetzt werden, so Kring. Das Projekt wird zu 65 Prozent aus Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltminsteriums gefördert, die restlichen 35 Prozent trägt die Landeskirche. (22.01.2013)