Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 28 Jun 2011

Kassel/Marburg (epd). Das Landeskirchliche Archiv in Kassel hat den «Vorlass» des Glasmalers Erhardt Jakobus Klonk (Oberrosphe bei Marburg) übernommen. Dabei handele es sich um 360 in Aquarelltechnik erstellte Entwürfe für tatsächlich umgesetzte Objekte, sagte Archivleiterin Dr. Bettina Wischhöfer in Kassel. Die Entwürfe habe Klonk im Maßstab 1:10 angefertigt. Diese Zeichnungen, denen später auch noch Fotos von den Originalwerken sowie Klonks Schriftverkehr folgen sollen, würden nun digitalisiert und dann ins Internet gestellt.

«Das ist der erste wirklich bedeutende Vorlass, den wir da bekommen haben», sagte Wischhöfer. Dem inzwischen fast 80-jährigen Künstler sei es auch darum gegangen, seine Werke endlich systematisch verzeichnen zu lassen. Klonk habe insbesondere evangelische Kirchen in Kurhessen-Waldeck mit Glasmalereien ausgestaltet. Aber auch in katholischen Kirchen sowie in der Synagoge in Marburg fänden sich seine Werke. Darüber hinaus habe Klonk auch private Auftragsarbeiten ausgeführt. 1996 habe er für die evangelisch-lutherische Kirche in Tokio vier Altarfenster entworfen.

Für einen späteren Zeitpunkt sei dem Archiv auch die Übereignung des Nachlasses von Klonks Vater, der ebenfalls als Glasmaler tätig war, zugesagt worden, ergänzte Wischhöfer. Damit könne man im Archiv die Kunst der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts in Kurhessen-Waldeck fast flächendeckend dokumentieren. Der 1932 geborene Klonk arbeitete vor allem im sakralen Bereich. Von 1959 bis 1970 betrieb er gemeinsam mit seinem Vater eine gemeinsame Werkstatt und ein Atelier in Marburg. Von 1970 bis 2000 leitete er dann sein eigenes Atelier in Oberrosphe. (28.06.2011)