Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Jul 2014

Kassel (epd). Kirchliche und andere Zeugnisse aus dem 1. Weltkrieg sind ab sofort in einer kleinen Ausstellung des Landeskirchlichen Archives in Kassel zu sehen. Die Exponate reichen von Konfirmationsurkunden und Briefen über Bekanntmachungen in Kirchlichen Amtsblättern bis hin zu Tapferkeitsmedaillen und Eisernen Kreuzen, sagte Archivleiterin Bettina Wischhöfer in Kassel. Die Dokumente zeigen, dass die Kriegsbegeisterung auch vor der Kirche nicht haltmachte.

So hatte es im kirchlichen Amtsblatt für den Bezirk des «Königlichen Konsistoriums zu Cassel» regelmäßig eine «Ehrentafel des hessischen Pfarrhauses» gegeben, sagte Wischhöfer. Dort wurden die Namen gefallener Pfarrer sowie deren Angehöriger aufgeführt, die den «Heldentod» starben. Unter anderem hatte die Kirchenleitung angeordnet, dass in den Gemeinden wöchentlich zwei Andachtsstunden aus Anlass des Krieges zu halten seien.

Außerdem wird auf einem Bild der Abtransport von Kirchenglocken, die zur Waffenherstellung eingeschmolzen werden sollten, dargestellt. «1917 war es den Konfirmanden per Verordnung sogar erlaubt, in kurzen Hosen beziehungsweise ohne Konfirmationskleid zur Konfirmation zu kommen», sagte Wischhöfer. Dies zeige auch die materielle Not, unter der die Menschen immer mehr litten.

Die Ausstellung «Mit Gott für König und Vaterland» ist vom 29. Juli bis 18. Dezember im Landeskirchlichen Archiv, Lessingstraße 15A in Kassel zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr. (30.07.2014)

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