Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 15 Aug 2011

Bad Hersfeld (epd). Mit dem Thema «Gottesdienst mit Wenigen» befasst sich der Landeslektorentag der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am kommenden Sonntag, 14. August, in Bad Hersfeld. Man wolle den Lektoren der Landeskirche Impulse geben, was zu tun sei, wenn nur eine kleine bis sehr kleine Zahl von Gemeindemitgliedern zum sonntäglichen Gottesdienst komme, teilte die Vorsitzende des Landeslektorenbeirats, Ute Borchert, am Freitag mit. Zu dem Lektorentag werden 150 Teilnehmer erwartet.

Insgesamt sei die Nachfrage nach einer Ausbildung zum Lektor in der kurhessischen Kirche hoch, sagte Uwe Degenhardt, der als Diakon für die Aus- und Fortbildung der Lektoren zuständig ist. In einigen Kirchenkreisen gebe es bereits Wartelisten. Pro Jahr bildeten er und eine weitere Mitarbeiterin in drei Kursen je 15 Leute aus. Derzeit gebe es in der kurhessischen Kirche rund 850 Lektoren.

Das hohe Interesse an einer Ausbildung zum Lektor habe auch mit der Reduzierung der Pfarrstellen in der kurhessischen Kirche zu tun, sagte Degenhardt. Da die Predigtstellen jedoch erhalten blieben, hätten viele Gemeinden großes Interesse daran, dass in ihren Dörfern auch weiterhin regelmäßig Gottesdienste stattfänden. Dies sei ohne Lektoren nicht zu schaffen.

Lektoren sind ehrenamtlich tätige, nicht ordinierte Gemeindemitglieder, die mit Lesepredigten Gottesdienste leiten und Andachten halten. Dabei sei es für den Lektor entscheidend, die Predigt nicht nur abzulesen, sondern sie sich anzueignen und die Zielgruppe konkret vor Augen zu haben, sagte Degenhardt. Lektoren seien ein Beispiel für die evangelische Überzeugung vom allgemeinen Priestertum aller Gläubigen. "Nicht der Pfarrer feiert den Gottesdienst, sondern die Gemeinde." (12.8.11)