Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 27 Nov 2008

Hofgeismar (medio/epd). «Das Thema Armut hat so gut wie alle Abteilungen des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck e.V. (DWKW) beschäftigt. Es ist ein Querschnittsthema, das der Diakonie in besonderer Weise aufgegeben ist.» - Mit diesen Worten verwies der Vorsitzende des Vorstands des Diakonischen Werkes in Kurhessen-Waldeck e.V. (DWKW), Landespfarrer und Oberlandeskirchenrat für Diakonie, Dr. Eberhard Schwarz, während der Herbsttagung der Landessynode in Hofgeismar auf das beherrschende Thema des vergangenen Jahres. Ausdruck dafür sei auch die Broschüre «Armut hat viele Gesichter. Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft», die von einer Projektgruppe des DWKW im Frühjahr herausgegeben wurde und in der dritten Auflage vorliegt.

Schwarz verwies in seinem Bericht vor der Synode auf die jüngst veröffentlichte Studie der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung). Diese habe für den deutschen Sozialstaat eine bittere Bilanz gezogen: Die Armut sei in der Bundesrepublik von 1985 bis 2005 stärker gestiegen als in fast allen anderen Industriestaaten. Und die Ungleichheit bei den Einkommen habe rasant zugenommen, so der Landespfarrer. Auch wenn das Armutsrisiko 2006 laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DWI) dank des wirtschaftlichen Aufschwungs gesunken sei, müsse die Diakonie angesichts der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Wirtschaft von wieder steigenden Zahlen ausgehen. Der OECD zufolge sei insbesondere die Kinderarmut stark angestiegen (von 7 auf 16 Prozent). Als besonders besorgniserregend sei dabei die Lage von Alleinerziehenden einzuschätzen, von denen 41 Prozent in relativer Armut lebten. (24.11.2008)

3 Fragen an ...

Landespfarrer für Diakonie Dr. Schwarz stellte sich den Fragen von medio-Redaktions-
leiter Pfr. Christian Fischer: