Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 29 Apr 2014

Kassel/Dreieich (medio). Mit dem Projekt «getup Hessen – gemeinsames Engagement im Umfeld von Pflege» haben das Land Hessen und die Pflegekassen im Rahmen des § 45d SGB XI ein Modellprogramm aufgelegt, das frischen Wind in die Landschaft der Hilfen für pflegende Angehörige bringen soll. Es gehe darum, kreative Ideen freiwillig Engagierter im Umfeld der Pflege zu unterstützen und finanziell zu fördern, teilte Eckhard Lieberknecht von der Diakonie Hessen mit. Mit «getup Hessen» sollen bis zum Jahr 2016 neue Initiativen zur Unterstützung von Menschen mit Pflegebedarf und ihren Angehörigen erprobt werden. Die Modellprojekte seien Ausgangspunkt für ein Netzwerk, in dem pflegenahes freiwilliges Engagement dauerhaft Unterstützung erfahren soll, so Lieberknecht weiter.

Die Pflegebereitschaft in Familien sei immer noch hoch. Mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen würden zu Hause versorgt, viele davon ohne Unterstützung durch Pflegedienste, Nachbarn oder freiwillig Engagierte. «Auf die Bewältigung eines langjährigen häuslichen Pflegealltags sind viele Pflegende nicht vorbereitet. Überforderung, Erschöpfung und gesundheitliche Probleme sind nicht selten die Folge ihrer langjährigen Sorge für ein pflegebedürftiges Familienmitglied», beschreibt Dagmar Jung, Referentin für angewandte Gerontologie in der Diakonie Hessen, die Situation vieler betroffener Familien.

In jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt soll ein Projekt gefördert werden. Die ersten Initiativen seien zum Jahreswechsel in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Marburg-Biedenkopf und Odenwald gestartet, sagte Lieberknecht. Im Marburger Hinterland soll es bald ein Café für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen geben, das von Freiwilligen betrieben wird. Im Odenwaldkreis werden in Kooperation mit Sportvereinen Entspannungs- und Bewegungsangebote für Angehörige geplant und im Landkreis Darmstadt-Dieburg Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund entwickelt.

Projektträger können sich mit ihren Ideen bis zum 20. Mai 2014 bei der Koordinierungsstelle «getup Hessen» bewerben, die bei der Diakonie Hessen angesiedelt ist. Ansprechpartner für Beratung und fachliche Begleitung interessierter Projektträger ist Sandra Lüning, Diakonisches Werk Kassel, Stadtteilbüro Wesertor, Weserstraße 38-40, 34125 Kassel, E-Mail: sandra.luening@diakonie-hessen.de, Tel.: (0151) 120 66 218. (29.04.2014)

Linktipp:

Die Diakonie Hessen finden Sie im Internet unter:

diakonie-hessen.de