Gottesdienst zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode in der Brunnenkirche in Hofgeismar. Es predigte Bischöfn Dr. Beate Hofmann.  (Foto: medio.tv/Schauderna)

Gottesdienst zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode in der Brunnenkirche in Hofgeismar. Es predigte Bischöfn Dr. Beate Hofmann. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 05 Mai 2022

Hofgeismar (medio). Eine neue Legislaturperiode beginnt: Mit einem Gottesdienst in der Brunnenkirche Hofgeismar ist am Donnerstag, 5. Mai, die erste Tagung der 14. Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eröffnet worden. Im Gottesdienst wurden die Synodalen für ihren Dienst in der Landeskirche gesegnet. 31 der 78 Mitglieder des deutlich verjüngten ‚Kirchenparlaments‘ sind neu in diesem Amt. Der Anteil der Frauen ist größer geworden: Waren es während der 13. Landessynode nur rund 31 Prozent, sind nun 42 Prozent der Synodalen weiblich.

Schwerpunkte der Tagung, die bis einschließlich Samstag, 7. Mai, dauern wird, werden Wahlen in unterschiedliche Gremien der Synode für ihre sechsjährige Amtsperiode sein. So werden am heutigen Donnerstag der Synodalvorstand – der oder die neue Präses und die beiden Beisitzenden –, am morgigen Freitag der Rat der Landeskirche gewählt.

Bischöfin: Wofür brennt unser Herz? 

«Wir stehen an der Schwelle in eine neue Synodalperiode, auf einem gemeinsamen Weg durch 6 Jahre Kirche leiten, Entscheidungen fällen, Orientierung suchen, Türen öffnen», sagte Bischöfin Dr. Beate Hofmann im Eröffnungsgottesdienst zur Synode mit Verweis auf die Umbrüche und Erschütterungen durch den Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und der Frage: «Wie werden wir in Zukunft Kirche sein?»
 
Im Zentrum der Predigt stand die nachösterliche Emmaus-Geschichte aus dem Lukasevangelium. Wie die um Jesus trauernden Jünger «kommen wir aus Erfahrungen, die unsere bisherigen Formen, Kirche zu sein, erschüttert haben», so die Bischöfin. Sie ermunterte, immer wieder zu fragen, wofür unser Herz brennt: «Damit erinnern wir uns an das, was uns in die christliche Gemeinschaft geführt hat, und an das, was uns Kraft gibt und in Bewegung bringt.» Die beiden Jünger konnten sich auf den Rückweg vom Emmaus nach Jerusalem machen, weil sie durch die Begegnung mit Jesus wieder wussten, was der Grund ihrer Hoffnung ist, erläuterte die Bischöfin. «So gestärkt können auch wir uns auf den Weg machen und Schritte zu Gerechtigkeit und Frieden gehen und neue Formen entdecken, wie wir in Zukunft Kirche sind und wie wir in all dem die Botschaft von Jesus Christus teilen.»

Präses: Als Synode sind wir gemeinsam unterwegs in der Nachfolge Jesu

In seiner Eröffnungsansprache dankte der scheidende Präses, Kirchenrat Dr. Thomas Dittmann, den Synodalen, die «ihre Gaben und ihre Qualifikation für die gesamtkirchliche Mitverantwortung in der Landessynode zur Verfügung stellen». Die Vielfalt an Kenntnissen und Kompetenzen sei für die «evangelische Art, eine Kirche zu leiten, charakteristisch» und belebe die Debattenkultur, so Dittmann. «Synode ist Weggemeinschaft, als Synode sind wir gemeinsam unterwegs in der Nachfolge.»
 
Mit den Beschlüssen zum Reformprozess habe die 13. Landessynode eine Grundlage geschaffen, auf der die neue Synode weiterarbeiten könne. Die Basis für die Weiterarbeit und die künftigen Herausforderungen – die Folgen der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und des Zustroms der Geflüchteten – sei aber noch eine andere, so Dittmann: «Die Gewissheit, dass Gott uns Kraft, Mut, Zuversicht, Liebe und Besonnenheit schenkt, die nötig sind, um seinen Auftrag zu erfüllen – das Evangelium in Wort und Tat mit unseren Mitmenschen zu teilen.» (05.05.2022)